Cigdem ist wieder da


„Manuel, wie kannst du denn Moslem sein, wenn dein Vater Deutscher ist?“ fragt Cigdem mitten in der Stunde. Ich unterrichte gerade Kunst in meiner Lieblingsklasse. Ich bilde mir ein es sei meine Lieblingsklasse, weil ich es sonst nicht aushalte. In der Gruppe sind nicht viele Schüler, weil jeder einzelne die Wirkung von 10 normalen Schülern hat. Dort habe ich auch wieder das Vergnügen, Dschinges und den dicken Dirk vor mir zu haben und neuerdings eben auch Cigdem. Sie war erst auf unserer Schule, dann war sie auf irgendsoeiner Maßnahmenspezialschule und jetzt ist sie wieder bei uns.

Das passiert oft. Wir sind eine Bumerang-Schule. Die Schüler gehen: „Wir ziehen nach München, Köln, Salzgitter, ich gehe in ein Schulschwänzerprojekt, ich habe Ausbildungsstelle, ich gehe auf eine andere Schule…“ Und meistens passiert gar nichts, oder sie sind irgendwann weg und dann plötzlich stehen sie wieder vor deiner Tür: „Ich bin wieder da. War scheiße in München. Obwohl es gab voll viel Arbeitsplätze. Sogar mein Bruder hätte dort arbeiten können, dabei hat er gar keinen Schulabschluss.“

„Dein Vater ist doch kein Moslem. Der ist doch Deutscher.“ Manuel hat noch nicht geantwortet. Er scheint nachzudenken. In seiner Klasse sind alle Moslem. Es täte ihm gut, auch einer zu sein. Alle starren ihn interessiert an und warten auf seine Antwort. Ich möchte ihm helfen: „Cigdem, man kann doch auch als Deutscher Moslem sein. Das ist doch eine Religion und keine Volksabstammung oder eine Nationalität.“ Manuel faselt etwas von Stiefvater. Er ist wahrscheinlich noch kein Moslem, sonst hätte er das sofort gesagt. Der Gruppendruck schlägt ja überall erbarmungslos zu. Ich versuche das Thema zu wechseln: „Man wird doch ganz leicht Moslem, man muss doch nur dreimal irgendwas sagen und dann ist man das. Man muss ja noch nicht mal Steuern zahlen.“ Ich denke an meine Kirchensteuer, die der evangelischen Gemeide jedes Jahr eine Skireise, ermöglicht.
„Ja, das Glaubensbekentniss.“ sagt Hassan.

„Cigdem, warum bist du eigentlich wieder hier? Du warst doch auf einer anderen Schule.“
„Da war’s scheiße. Ich bin geflogen.“
Irgendwie kommen wir von dem Religionsthema aber nicht weit weg. Cigdem erzählt, dass sie immer samstags und sonntags betet. Deshalb frage ich sie: „Bist du denn ein richtiger Moslem?“
„Ja, natürlich.“
„Hälst du dich denn an die Regeln?“
„Nein, tue ich nicht.“
„Kannst du denn ein Moslem sein, ohne dich an ganzen Regeln zu halten?“
Cigdem überlegt: „Das hat doch nichts damit zu tun. Ich glaube trotzdem an Gott.“
„Na, das will ich ja gar nicht bezweifeln, aber ich dachte immer man muss sich auch diese Regeln halten.“
„Wieso? Das macht kein Jugendlicher.“ Cigdem ist etwas empört „Niemand kann sich an die Regeln halten.“

Das sehen ihre Mitschüler aber anders: „Natürlich kann man das. Erwachsene, Hodschas, alte Leute…“
Sie überzeugen Cigdem nicht: „Meint ihr. Aber ich wette die Hodschas haben früher auch Hurensohn gesagt. Glaubst du nicht, Frau Freitag?“

„Cigdem, warum duzt du die Lehrer eigentlich immer?“ fragt Manuel. „Ja, Cigdem das machst du. und das sollte man nicht machen. Weißt du, das machen Kindergartenkinder. Du bist doch schon älter. Man denkt dann du wärst noch klein.“ erkläre ich, dabei weiß ich genau, dass sie das aus Respektlosigkeit und Povokation tut.

„Wieso, hab ich schon immer gemacht. In der anderen Schule hab‘ ich zu den Lehrern gesagt Hurensohn komm her und die haben nichts gemacht.“
„Naja, du bist ja von der Schule geflogen.“
„Ja aber, weil ich eine Lehrerin geschlagen habe und so mit der Schere auf sie zugegangen bin.“ Sie springt auf, nimmt eine Schere von meinem Schreibtisch und will die Szene nachspielen. Ich greife nach der Schere und sie setzt sich wieder hin.

Die ganze Stunde beobachte ich sie. Sie arbeitet gut, verbal ließe sich einiges verbessern, aber eigentlich ist sie recht zugänglich und friedlich. „Cigdem, kann ich dich mal was fragen?“
„Was denn, Frau Freitag?“
„Sind deine Eltern eigentlich stolz auf dich?“
Sie denkt kurz nach „Nein. Sind sie nicht.“

Dann klingelt es und wir wünschen uns gegenseitig ein schönes Wochenende.

Nur Spaaaaaß


„Fatma und Asmaa, bleibt mal noch kurz hier.“
„Warum denn?“ kurzes Nachdenken, dann ein verlegenes Grinsen „Ach so, wegen Facebook, Frau Freitag, das war doch nur Spaaaß.“

Wir sitzen alle um den hinteren Gruppentisch meines Raumes. Asma, Elif, Güstistan, Fatma und ich. Fatma koloriert immer noch ihr Bild. Eine Fantansiestadt auf DIN A2, die sie im letzten Schuljahr gezeichnet hat, aber damals nicht fertig geworden ist. In jeder freien Minute will sie an dem Bild arbeiten. Ich habe ihr meinen teuren Faber Castell Buntstiftkasten mit 36 unterschiedlichen Farben gegeben. Das Bild wird wirklich sehr schön.

„Frau Freitag, das war nicht ernst gemeint.“ sagt Asmaa. „Fatma hat mir das geschickt und dann habe ich darauf geantwortet.“
Fatma, ohne hochzugucken: „Wir sollten das für Geschichte lesen und dann habe ich es einfach Asmaa geschickt.“
„Ja, das habe ich mir schon gedacht, aber die Kommentare…“
Schuldbewußt kichern beide. „Ja, das war blöd.“ sagt Asmaa.

Güsltian erzählt, dass sie in Geschichte mit der Klasse einen Film über die KZs gesehen haben: „Das war voll schrecklich, wie die alle so total dünn waren und überall hat man die Knochen gesehen. Alle waren übertrieben geschockt, wir Mädchen hätten fast geheult, nur Fatma hat die ganze Zeit gelacht.“
Jetzt guckt Fatma mich das erste Mal an: „Ja, na und? Ich hasse die Juden. Was die in Palästina machen…“
Wir sprechen kurz über die Begriffe Juden, Israelis, Politiker, Privatleute, Täter und Opfer. Gülistan sagt: „Aber die Deutschen machen doch immer die Witze über die Juden.“
Fatma kichert: „Ja, hier warte, habe ich im Internet gelesen. Was sagt der Jude zum Taxifahrer? —Gib Gas.“ Fatma lacht sich schlapp.

Ich komme noch mal auf ihren Facebookspaß zurück. „Ihr könnt sowas aber nicht auf Facebook schreiben. Das ist alles öffentlich.“
„Einmal im Internet – immer im Internet.“ zitiert Gülistan wen auch immer und grinst dabei zufrieden. „Ganz genau“ bekräftige ich sie. „Ja ich weiß, darum haben wir es auch gelöscht.“ sagt Asmaa leise. „Ihr könnt da eine Menge Ärger bekommen. So zu reden ist nicht erlaubt.“

Plötzlich werden die Mädchen ganz aufgeregt und erzählen mir eine Geschichte aus ihrer Grundschulzeit. Da gab es wohl ein palästinensisches Mädchen, die in ein Freundschaftsbuch als Zukunftswunsch: Alle Juden sollen sterben! geschrieben hat. Als die Klassenlehrerin das Buch hatte, um etwas reinzuschreiben gab es richtig Ärger.

„Sie bekam Tadel und Brief an die Eltern und eine Klassenkonferenz und Schulverweis und sie war gut in der Schule – Gymnasium, und sie hätte sich fast ihre ganze Schule versaut damit.“ erzählt Elif ohne Luft zu holen. „Na die hat ihre Lektion gelernt.“ sage ich und die Mädchen nicken stumm.

Fatma räumt langsam auf, denn sie müssen zum nächsten Unterricht. „Fatma, ich verstehe, dass du auf die ganze Sache eine andere Sichtweise hast, wegen des Nah-Ost-Konflikts….“ „Frau Freitag,“ unterbricht sie mich „wissen Sie, was die da mit den Palästinensern machen?“ Sie erzählt von Land und heiligen Moscheen und kleinen Kindern und Tod und Elend. Ich höre zu und nicke und sage, ja, das ist schlimm.

Dann unterbricht Gülistan sie: „Aber Fatma, die Juden im KZ die konnten doch gar nichts dafür. Das war doch viel früher. Die haben doch gar nichts mit Palästina zu tun.“
„Ja stimmt.“ sagt Fatma. Wir gehen aus dem Raum Richtung Sporthalle. Ich laufe langsam mit Fatma hinterher, damit ich mit ihr alleine sprechen kann. Fatma sagt, dass die Juden/Israelis ja heute das Gleiche mit den Palästinensern machen würden. Und warum sie nichts von früher gelernt hätten.

„Fatma, das ist alles nicht einfach, dieser ganze Konflikt heute. Aber das eine ist Krieg und der Holocaust war was anderes. Sie weiß nicht was der Holocaust ist. Ich erkläre es ihr schnell. „Weißt du, das hat mich echt geschockt, wie und was ihr da über die KZs geschrieben habt. Das war richtig respektlos. Das war so schlimm damals und da macht man sich nicht drüber lustig.“

Fatma guckt auf den Boden: „Ich weiß. Ich respektiere die Toten auch.“ damit lasse ich es fürs Erste gut sein, lege ihr den Arm um die Schulter und verabschiede sie mit einem fröhlichen: „Tja Fatma, schade eigentlich das wir beide hier heute nicht den Nah-Ost-Koflikt lösen können. Ist eben nicht so einfach.“ „Nee, leider.“ sagt sie und schlurft zum Sportunterricht.

Is alles nicht so einfach


Danke für die vielen tollen Kommentare. Ein richtiger knaller Lösungsvorschlag war ja noch nicht dabei. Ist wohl nicht so einfach. Leider habe ich die Mädchen heute noch nicht gesehen. Aber morgen werde ich mit ihnen sprechen.

Viele von euch haben geschrieben, dass ich mit denen Dokumentationen über den Holocaust u.ä. sehen soll, oder Überlebende einladen könnte. In meinem Fall ist das Problem aber ganz anders gelagert.

Der „normale“ deutsche Antisemitismus ist ja eher rückblickend. Momentan hat ja kein Deutscher einen persönlichen Konflikt mit irgendeinem jüdischen Mitmenschen.

Die Familien meiner Schüler kommen allerdings aus palästinensischen Flüchtlingslagern und waren zum Teil im Sommerurlaub im Libanon, als der letzte Krieg dort losbrach.

Ich erinnere mich an eine Kunststunde vor einigen Jahren, als ich eine ziemlich chaotische Collageaktion initiiert habe. Der Deutschlehrer hatte mir netterweise einen Haufen Zeitschriften besorgt. Aus den Containern, in den die Lesezirkelmagazine reingeschmissen werden, wenn sie abgelaufen-ausgelesen sind. Jedenfalls hatte ich einen Haufen Zeitschriften, die ich irgendwie in meinem Kunstunterricht verwursten wollte. Von jedem Magazin 10 Mal die gleiche Ausgabe.

Plötzlich schrie ein Schüler auf „Judenfahne, Judenfahne“ und zeigte wild immer wieder auf eine Seite. Ich habe die ganze Stunde schon mal beschrieben. Jedenfalls hatte ich nicht gecheckt, dass es in dieser Ausgabe um den Libanonkrieg ging. Und wie der Stern so ist, gab es natürlich auch schön viele große Bilder von der Zerstörung. Plötzlich entspann sich, ein von mir nicht mehr kontrollierbarer, antisemitischer Hassausbruch bei den Schülern.

Ich wusste mir nicht anders zu helfen und schrie die Schüler an, sie sollen damit aufhören. Vor allem Mohamad stampfte ich in Grund und Boden. Ich spulte meine gesamte: „Du kennst doch gar keine Juden, wie du hier redest, dafür könnte ich dich anzeigen -Leier“ ab.

Er wurde ganz still. Irgendwann stand er auf und kam mit dem aufgeschlagenem Stern zu mir. Auf der Doppelseite war ein Bild von einem Mann, der ein blutendes, wahrscheinlich totes kleines Mädchen im Arm hielt.
„Aber Frau Freitag, gucken Sie,„ sagte er zu mir ziemlich leise und hielt mir die Zeitschrift unter die Nase „gucken, Sie, dass ist doch meine Cousine.“

Geht’s noch???


Ich bin kurz vorm Explodieren. Versuche dauernd Frl. Krise anzurufen. Da ist immerzu besetzt. Ich könnte vor Wut den Laptop gegen die Wand schmeißen. Eben gehe ich auf mein Schülerfacebook und lese da folgendes:

Fatma kuck dir die geilen juden an wie sie verbrennen voll süßß jahhh ♥♥♥
http://de.wikip..org/wiki/Konzentrationslager ♥♥♥♥ prapapapa ich liebe es

Ich glaub ich seh nicht richtig. Da postet Asmaa aus meiner Klasse Bilder aus Konzentrationslagern und schreibt so einen Müll. Aber dann wurde es ja noch viel besser, als nämlich Fatma antwortet:

Fatma: ganz schon intressaant und so neee ..richtig süß mein Schatz 🙂

Die spinnen ja nun wohl völlig. Am liebsten hätte ich die beiden angerufen und sie zusammengebrüllt. Schnelller ging allerdings erstmal einen Kommentar zu schreiben:

Frau Freitag: Noch ganz dicht? Denkt mal nach, was ihr hier schreibt!!!

Gülistan: Huhuu okaay.. haha
Fatma: Hahahahahahahahahaha Asmaa =D

Ich kann es gar nicht glauben. Klar, ich weiss, dass die ihren Antisemitismus pflegen und gepaart mit Unwissenheit und bekloppten Propagandahäppchen, die sie hier und da aufschnappen kommt dann eben sowas bei raus. Und das auf Facebook – schön mit Schatziii und Herzchen, oder was? Zumindest bremst sie mein Kommentar etwas aus. Sollen ruhig die anderen Schüler auch sehen, dass hier eine Leherin mitliest und das nicht voll süß Schaaaazii findet, bevor die sich mit ihren Nazischeiß einreihen.
Die haben ja wohl echt den Arsch offen.

Die können was erleben. Die mach ich so rund, da sind gefälschte Entschuldigungszettel ein Witz gegen. Und wenn ich wieder die Anzeige wegen Volksverhetzung bemühen muss.
Die sind doch keine kleinen Kinder mehr. Die sollen nächstes Jahr in die Welt gehen und Berufe erlernen. Da kann man doch nicht mehr so bekloppt und bescheuert und vor allem soooo dummm sein.
Ich bin die letzte, die ihre Schüler für dumm hält, aber sorry, mir fehlen die Worte. Klar, ja,ja, Unwissenheit und die Eltern und der Imam und die Situation in Palästina… jajaja – my ass!!! Sowas gehört sich nicht. Irgendwo hört der Spaß auf und ich hoffe wenigstens das kapieren sie. Wenn sie jetzt hier wären, die würden mich so wütend erleben, wie sie sich das nicht mal erträumen können.
Oh Mann, mein Satzbau leidet unter meiner Wut. Ich muss Frl Krise anrufen und mich auslassen und rummeckern. Wird bestimmt nicht besonders pc oder pädagogisch ausfallen.

Okay, ich denke mein Standpunkt wird klar – ich finde diese Aktion nicht gut!!!

Und bitte liebe Nazis schreibt mir hier drauf keine Kommentare. Poste ich sowieso nicht.

Frau Freitag und Frl. Krise im Integrations-Experiment

Seit Jahren verspricht mir Frl. Krise, dass sie mit mir zum Hupen im Autokorso fährt, wenn die Türken beim Fußball gewonnen haben. Und wir haben verabredet, dass wir dann Kopftücher aufsetzen, damit wir unter den jubelnden Türken nicht so auffallen. Ist bisher noch nie dazu gekommen und da die Türkei momentan wohl nicht so grandios spielt haben wir unser Vorhaben jetzt vom Fußball abgekoppelt.

Frl. Krise hat uns Kopftücher und den ganzen Schnickschnack, den man dazu braucht besorgt und heute ging es los. Als hätte sie in ihrem Leben nichts anderes gemacht bindet sie mir mehrere Tücher um den Kopf und schiebt mich ins Badezimmer: „Voila, die Türkin.“ Und wahrhaftig sehe ich aus, als hätte ich den fettesten Migrationshintergrund, den man nur haben kann. Leider ohne Homer Simpson mäßigen Hinterkopf.
„Ich will einen Hinterkopf!“
„Kein Problem, warte mal, da stopf ich eine Socke rein.“ Gesagt getan, dank Frl. Krise und der Socke habe ich das erste Mal in meinem Leben einen formschönen Hinterkopf. Ich bin begeistert. Schon finde ich Gefallen an meiner Verkleidung. Schön warm, man braucht weder Mütze noch Schal und die Haare musste ich mir auch nicht waschen. Dann verwandelt sich Frl. Krise vor meinen und den Augen des Freundes zu einer so was von echt aussehenden türkischen Anne, dass ich an ihrer Deutschheit zweifele. „Bist du sicher, dass deine Eltern nicht eingewandert sind? Frag‘ doch noch mal nach…“

Als wir fertig sind lassen wir uns von allen Seiten fotografieren. Ich habe hautenge Jeans an, hochhackige Stiefel und einen schwarzen Mantel. Mein Kopftuch ist auch schwarz und um aus dem Haus zu kommen setze ich erstmal die Sonnenbrille auf. Frl. Krise hingegen trägt einen dicken langen Mantel, sie wollte alles ganz authentisch machen und ein braunes Kopftuch. Sie sieht irgendwie ein bisschen armselig aus. Ihr Gesicht wirkt traurig, wie es so zwischen dem braunen Tuch hervorguckt. Und ihre Sonnenbrille hat sie auch vergessen.

Dann kommt der schwerste Teil unseres Intergrations-Experiments: Aus meiner Wohnung auf die Straße kommen, ohne, dass uns ein Nachbar sieht. Wir fliegen förmlich die Treppen hinunter und rennen fast zu Frl. Krises Auto. Die ganze Aktion von hysterischem Kichern unterlegt. Je weiter wir uns von meiner Straße entfernen, umso mehr genieße ich mein neues Ich. Nur wenn ich zu Frl. Krise rüber gucke, könnte ich mich totlachen.

Wir gurken ziemlich unmotiviert durch die Gegend und kommentieren den Kleidungsstil der Passantinnen auf der Straße: „Guck, guck, wieder eine mit Shorts.“ ruft Frl. Krise empört.
„Ja, vallah, voll Schlampe.“

Dann geht es zu einer großen Einkaufsmeile. Wir wollen Shoppen gehen. Wir parken in einem Parkhaus und stürzen uns in die Einkaufsmeute.

Was erwarten wir eigentlich? Ich hab keine Ahnung, na, wir wollen sehen, wie sich das anfühlt so mit Kopftuch. Wird man da anders angeguckt, anders behandelt, wie fühlt man sich selbst.
Und während ich so an den Geschäften vorbeilaufe und mir die Menschenmassen entgegenkommen merke ich, dass ich mich ganz komisch fühle. Ich fühle mich gut. Äußerst gut. Arrogant und überheblich fühle ich mich. Ich komme mir vor, als sei ich was Besseres als alle anderen. Wie eine saudiarabische Selbstmordattentäterin fühle ich mich und so sehe ich auch aus. Liegt vielleicht an der Farbe des Kopftuchs und der Sonnenbrille, die ich immer noch trage. Wenn ich dann allerdings neben mich gucke, und sehe, wie das klägliche Frl. Krise neben mir latscht, dann merke ich deutlich den Unterschied. Sie ist türkische Mama und ich bin definitiv arabisch.

Frl. Krise spielt ihre Rolle aber auch meisterhaft. Immer wenn ein Mann uns entgegen kommt, senkt sie schüchtern und keusch ihren Blick. Ich rauche, mache große Schritte und gucke jeden der mir entgegen kommt genau an. Na, spüre ich von dem da Ablehnung? Rieche ich den Rassismus? Na, ihr linkstolerante Kleinfamilie, wollt ihr besonders pro-multi-kulti rüberkommen und lächelt mich deshalb so breit an?

Also alles in allem muss ich sagen, dass ich mich super gefühlt habe und kein bisschen ausgegrenzt. Allerdings war da die eine Sache im Kaufhaus an der Kasse. Da hätte man leichte Ressentiments hineindeuten können, aber das muss euch Frl. Krise erzählen. Ich muss jetzt noch Unterricht vorbereiten und mich von meinem aufregendem Wochenende entspannen.

Nachtrag zum gestrigen Besucheransturm

Na, da war ja gestern was los auf meinem kleinen Blog hier. Lauter neue Besucher… und der Ton in den Kommentaren wurde auch ganz schön rau. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass es so viele neue Leute hier gab, aber warum muss denn so rumgepöbelt werden?

Wer hier regelmäßig liest, wird doch wohl schon mitbekommen haben, dass ich kein Rassist bin. Schlechte Lehrerin – klar, damit kann ich leben. Aber dass ich nicht gleich die Welt anhalte und meinen Schülern eine Gehirnwäsche verpasse, weil sie überrascht sind, dass facebook weder von einem Ami mit christlichem, noch moslemischen Background erfunden wurde…das wurde mir wohl übelgenommen.

Es scheint wirklich Leser zu geben, die überrascht und schockiert sind, dass Schüler mit arabischen Migrationshintergrund – vor allem mit palästinensischem Hintergrund nicht gerade Israelfreundlich sind. Dass die facebook mit Israel in Verbindung bringen ist doch klar.

Und danke für die vielen pädagogischen Hinweise, wie ich in dieser Stunde hätte reagieren sollen. Klar, wenn ich denen sage, dass die Religion nichts über den Menschen aussagt, dann hätten sie alle sofort ihr Weltbild verändert. Als würde ich das nicht jeden Tag sagen und nur mal nebenbei – meine Schüler sind doch nicht blöd – die wissen das schon. Und trotzdem mögen viele palästinensische Schüler die Juden nicht. So. Und jetzt? Noch ein paar schlaue Tipps, wie ich kleine poplige Lehrerin gegen jahrelange Propaganda und Erziehung aus dem Elternhaus ankommen soll?

Aber jetzt mal Schluss mit der ganzen Politik. Das ist hier eigentlich gar nicht mein Thema. Und sorry ihr lieben Kommentarschreiber, aber eure hasserfüllten Hetzsachen will und werde ich hier nicht auf meinem Blog veröffentlichen. So was gehört hier nicht hin. Geht doch irgendwo hin, wo man sich über solchen Mist freut. Ich habe noch nie Kommentare zurückgehalten – gestern schon.

Ich finde das ist auch keine Art, einfach irgendwie auf einem Blog zu landen, den jemand seit über einem Jahr liebevoll gestaltet, dann gar nicht zu wissen, um was es hier geht und dann sich hier so auszukotzen. Da zeigt das Internet echt sein hässliches Gesicht – schöne Anonymität. Jajaja, ich weiß, mache ich ja auch. Aber ich schreibe in MEINEM Blog, MEINE Meinung und besuche nicht andere Leute, um die schräg von der (rechten) Seite anzumachen.

Ich brauche nicht immer nur positives Feedback – obwohl ich mich darüber schon freue, klar – aber ich erwarte schon, dass man sich mit meinem zeug hier etwas mehr auseinandersetzt bevor man hier alles kurz und klein schlägt.

So, jetzt muss ich mal wieder ein wenig runterkommen. Mir haben auch die üblichen Kommentatoren gestern gefehlt. Shannon, Croco, Anwalt, Medizinicus – ihr habt mich mit so vielen fremden Leuten ganz alleine gelassen. Gleich kommt Frl. Krise zum Essen, die ist endlich vom kalten Meer zurück. Ich hoffe ab morgen bloggt sie auch wieder.

Haben Sie auch Deutschenfeindlichkeit?

Zur Zeit befinden wir uns ja medial mitten in der Deutschfeindlichkeitsdebatte. Da frage ich mich natürlich – wie sieht es denn bei Frau Freitag und ihrer Klasse damit aus? Ist meine Klasse deutschenfeindlich?

Also ich bin deutsch – das gebe ich hier mal offen zu. Auch, wenn die Schüler das gerne hätten und oft vermuten, kann ich keinen nennenswerten Migrationshintergrund aufweisen. Sind die Schüler mir gegenüber feindlich, weil ich deutsch bin? Sagen sie Sachen wie: „Sie deutsche Schlampe“?

Nein! Habe ich noch nie gehört. Noch nie habe ich im Lehrerzimmer gehört, dass eine Kollegin oder ein Kollege von einem Schüler beleidigt wurde, weil er oder sie deutsch ist. Unsere Schüler sind sehr distanzlos. Im positiven („ich hab‘ Sie lieb“), wie im Negativen. Wenn sie sich über mich oder einen anderen Lehrer ärgern, dann nehmen sie kein Blatt vor den Mund und ja, manchmal schießen sie übers Ziel hinaus. Sie werden beleidigend, aber das hat dann nichts mit der Staatsangehörigkeit zu tun. Jede Beleidigung wird von uns geahndet und pädagogisch bearbeitet.

Kurz gesagt, was die Familienministerin da sagt, habe ich so nicht erlebt. Und die Schüler untereinander? Vorweg muss eigentlich geklärt werden, was denn überhaupt deutsch ist. Abdul, Emre, Samira, Esra, Elif und die meisten anderen haben einen deutschen Pass. Ich erwähnte schon mehrfach, dass für mich alle Schüler meiner Klasse deutsch sind. Aber machen wir hier ruhig mal die Unterscheidung zwischen solchen und solchen. Ich würde aber gerne sagen: Schüler mit und Schüler ohne Migrationshintergrund. Das trifft die Sache eher. In meiner Klasse haben Christine, Ronnie, Peter und Sven einen Schonimmerhiergewesenenhintergrund. Werden sie von den anderen deshalb abgelehnt? Auf keinen Fall. Wie denn auch? Das sind doch ganz unterschiedliche Menschen.

Peter ist recht schüchtern und versucht nicht weiter aufzufallen. Er hatte noch nie Stress mit einem anderen Schüler. Sven ist gut in Mathe und hilft seinen Mitschülern gerne bei den Hausaufgaben. Ronnie ist stressig und eckte deshalb schon öfter an. Weil er deutsch ist? Nein, weil er stresst.

Na Frau Freitag, das klingt ja, als hätten Sie an Ihrer Schule und in Ihrer Klasse eine schöne heile Welt und Ihnen sei die ganze Debatte, die da im Fernsehen rauf- und runtergenudelt wird völlig fremd. Leider kann ich dem aber auch nicht aus vollem Herzen zustimmen. Wenn ich über den Hof gehe, dann sehe ich immer die unterschiedliche Schülergruppen. Klar sind da einzelne „türkische, arabische und deutsche Schüler“  miteinander befreundet, aber es gibt auch einige Gruppen die so ganz „unter sich bleiben“. Woran das liegt? Keine Ahnung.

Vielleicht sind die Lebenswelten außerhalb der Schule zu unterschiedlich. Obwohl…eigentlich sind sie das gar nicht. Ich glaube einfach, dass es zu viele Schüler von „der einen Gruppe“ – also mit Migrationshintergrund gibt. Das tut der Integration nicht besonders gut. Die Mehrheit ist muslimisch und man muss sich überhaupt nicht mit irgendeiner anderen Lebensweise oder Kultur auseinandersetzen, wenn man nicht will. Wäre die Quote 50:50 wäre das sicher anders.

Ich will gar nicht sagen, dass es für „deutsche Schüler“ an unseren Schulen mitunter nicht auch sehr anstrengend sein kann, weil man permanent zu einer Minderheit gehört, aber was ist mit Schülern wie Salma – Mutter deutsch, Vater Pakistani, beste Freundinnen Christine, Funda (Mutter Russin, Vater Türke) und Elif (deutscher Pass, Eltern Türken). Wie passen die in unsere kuscheligen Voruteile?

Wenn wir in meiner Klasse über DEUTSCHSEIN und DEUTSCHE sprechen, dann haben meine Schüler genau so viele Klischees im Kopf, wie die Gäste in den Talkshows, wenn es um Moslems geht. Ich würde mir einfach wünschen, wir würden diese Debatte etwas entspannter führen, denn man tut den einzelnen Schülern keinen Gefallen, wenn man sie immer in irgendwelche Schubladen schmeißt, in die sie eigentlich gar nicht gehören.

Ich hoffe, dass ich in spätestens 20 Jahren den Kindern von Abdul, Samira, Christine und Ronnie im Unterricht sagen kann: „Und dann gab es so was, das nannte sich Deutschenfeindlichkeit.“ Und die Schüler gucken mich ungläubig an: „Äh, was soll denn das gewesen sein? Waren denn damals nicht alle Deutsche, so wie heute?“

Wenn Fakten überfordern

„Frau Freitag, wissen Sie eigentlich, dass dieser Obama Moslem ist?“

„Ja, vallah, er heißt Hüssein mit zweite Name. Er ist voll einer von uns, aber auch schwarz und auch Präsident.“ Emre und Abdul picken sich aus dem Weltgeschehen mal wieder nur die Details heraus, die sie interessieren. Machen wir ja alle. Wir sitzen zusammen an einem riesigen Gruppentisch.  Das Gute, wenn man die Klassenlehrerin einer professionellen Schwänzertruppe sein darf ist, dass manchmal nur so wenige Schüler erscheinen, dass man bequem um einen Tisch herum sitzen kann.

Es ist ein normaler Schultag, an den ich mich dunkel erinnere, aus einer fernen Zeit, in der es noch täglich Schule und einen geregelten Alltag gab. Total ohne Ferien.

Keiner von uns hat Bock auf Unterricht. Also pflegen wir mal wieder die Beziehungsebene.

„Frau Freitag, haben Sie gehört, dass es jetzt so einen Facebookfilm gibt?“ fragt Esra

„Ja, is über so einen Mann, der voll viel Geld mit Facebook verdient hat.“ ergänzt Funda

„Ja, habe ich von gehört. Der Mann hat nicht damit Geld verdient, also schon, aber der Film ist über den e/na/dfbddMann, der sich Facebook ausgedacht hat.“ Ich verstehe manchmal nicht, wie meine Schüler immer nur die Hälfte von den Nachrichten mitbekommen können und diese Hälfte dann auch noch falsch wiedergeben. Aber um ihre Wissenslücken zu schließen bin ich ja Lehrerin geworden. Also berichte von weiteren unbekannten Details: „Mark Zuckerberg. So heißt der Erfinder von Facebook. Zuckerberg. Ein Jude.“ Stille. Verwunderung. Ein Jude?!

„Ein Jude???“ fragt Abdul stellvertretend für seine verwirrten Mitschüler.

Ich: „Na, sagen wir eine Amerikaner. Aber ja, ich glaube der ist jüdisch. Zuckerberg…“

In Abduls Gesicht erkenne ich, dass sein Hirn auf Hochtouren läuft. Vernetzungen und Verknüpfungen werden hergestellt, die vorher noch nicht da waren. Facebook. Amerika. Jude. Facebook. Plötzlich trifft ihn ein Geistesblitz: „Ahhh, darum ist Facebook auch blau weiß. Wie Judenfahne.“

„Du meinst die israelische Fahne. Und, naja, ich weiss nicht, ob das nicht Zufall ist. Das Blau ist ja auch viel dunkler.“

Elif scheint mit ihren Verknüpfungen noch nicht klarzukommen: „Frau Freitag, is der echt Jude?“ Auch Abdul ist wieder in Überlegungen versunken. „Na Abdul, was denkst du jetzt?“ Abdul ist nicht gerade der größte semitophile Schüler meiner Klasse. Seine Familie kommt aus dem Libanon und alle sind stolze Palästinenser. „Meldest du dich jetzt ab bei Facebook? Geh doch zum palästinensischem Facebook.“ Abdul hört mir gar nicht richtig zu. Alle sind von dieser Neuigkeit geschockt. Jeder wiegt für sich im Kopf ab: „Facebook – super. Jude – nicht super. Kein Facebook – auch nicht super…“

Irgendwann entscheide ich mich in die entsetzte Stille doch noch mit dem Unterricht zu beginnen. Ich bin mir sicher, dass meine Schüler auch dieses Dilemma ganz pragmatisch lösen werden. Ihr Ansatz ist ja: „Darf ich nicht, will ich aber, mach ich also trotzdem, nur heimlich und dann geht das schon.“ So handhaben sie alles, was ihnen ihre Religion, Kultur oder die soziale Kontrolle verbietet: Alkohol, Schminken, Fluchen während Ramadan, Rauchen, Respektlosigkeit gegenüber Älteren usw. Es funktioniert ganz gut und ich denke mal spätestens, wenn sie in Mekka waren, verzeiht man ihnen, dass sie soviel Spaß im jüdischen sozialen Netzwerk hatten.

Türkschland

„Frau Freitag, für wen sind Sie?“

„Deutschland.“

„Und wer meinen Sie gewinnt?“

„Deutschland. 2:1“

„Bitte alle Sachen vom Tisch, ihr braucht nur einen Stift. Ich erkläre jetzt erstmal die Aufgaben. Nein, bitte jetzt nichts fragen.“

„Bitte Namen und Datum, ja, Name auf jedes Blatt.“

„Nein, keine Fragen jetzt. Jetzt wird geschrieben. Ruhe. Schhhhh. Nicht mehr sprechen. Sercan, shhhhh.“

„EIIIIINNNE BIENE, EINE BIENE!!!!!!“

„Tschüß, schöne Ferien, Tschüß schöne Ferien, Tschüß Abdul, schöne Ferien, Tschüß Ronnie, schöne Ferien…“

Lehrerzimmer: Yeaaaaaahhhh, Herbstferien!!!!

Und jetzt schön vollgefressen auf der Couch, neben mir hängt Frl. Krise in ihrer typischen halbaufrechten Position und quatscht mit dem Freund übers Bloggen. Herrlich. Frau Dienstag ist auf irgendeinem Public Viewing Ding. Wahrscheinlich ganz furchtbar.

Oh Mann Jungs, jetzt haut doch mal den Ball rein. Die erste Halbzeit ist fast vorbei und fast das ganze Spiel ist die Action nur vor dem Türkentor. „Aber dass sie Özil auspfeifen…“ sagt der Freund  „…das geht nicht.“ Und das finde ich auch. Aber noch mal Danke, dass das Spiel nicht in der Schulzeit ist.

Toooooooooorrrrrrr!!!!!!!!!! Danke Klose!!!!!! Der Pole war’s!!!!

Frankreich, immer eine Nasenlänge voraus

Frankreich hat also jetzt die Totalverschleierung von Frauen verboten. Die Burka, den Tschador und wie die Gewänder alle heißen. Und wenn sich eine Frau damit erwischen lässt, dann zahlt sie 150 Euro und wenn ein Mann seine Frau zwingt, eine Burka zu tragen, dann droht ihm ein Jahr Gefängnis oder 30 000 Euro Strafe.

Liebes Frankreich. Da habt ihr ja einen Riesenschlag gegen die um sich greifende Verschleierung getan. Wenn es da kein Gesetz gäbe, dann hätten sich wahrscheinlich bald alle Frauen in Frankreich eine Burka übergeschmissen, wenn sie auf die Straße gehen. Aber so – Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.

Als mit einer Burka tragenden Frau verheirateter Mann in Frankreich denke ich aber wahrscheinlich: Was? Es gibt ein Gesetz gegen Burka in der Öffentlichkeit. Gut, dann schicke ich meine Frau eben nicht mehr nur zum Einkaufen auf die Straße, sondern gar nicht mehr.

Oder denken die Politiker in Frankreich der Mann sagt: Ach man darf keine Burka draußen mehr tragen, na Schatz, dann zieh dir doch den Minirock an.

Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden – ich bin nicht für das Verschleiern von Frauen. Ich finde auch nicht, dass Frauen ihre Haare bedecken müssen, damit sie mit ihren Reizen – nicht die Männer in Versuchung führen. Nein, Mann erlöse uns von dem Bösen und ihr Männer, die ihr Gefahr lauft euch von offenen Haaren oder unverschleierten Frauen verführen zu lassen rate ich: Bleibt doch einfach zu Hause. Wenn draußen nur noch Frauen rumlaufen und ihr schön im Haus hockt, dann kann doch gar nichts mehr passieren. Und damit die Frauen euch nicht so sehr zu Hause bei euren Verrichtungen stören, plädiere ich für Tee- und Kaffeehäuser, in die nur Frauen dürfen. Dort können sie ganz unter sich Kartenspielen und fernsehen.