Wat nun?

Ach ihr Lieben, vielen vielen Dank, für die Glückwünsche und das Mitfiebern. Den ersten Grundsatz: „Erzähle niemandem, dass du die Prüfung hast.“ Habe ich ja nicht gerade beherzigt, indem ich das hier geschrieben habe. Aber ich weiss, ihr hättet mich auch wieder nett bedauert, wenn ich noch ein paar Mal durch gefallen wäre.

Ich bin immer noch ganz high von dem Erfolg gestern. Was kommt jetzt? Vielleicht doch LKW-Führerschein? Jagdschein? Hochseeschiffahrts- Kapitänsschein? Ich will noch mehr Prüfungen machen. Nee, nee, ich will vielleicht noch mehr Prüfungen bestanden haben – definitiv will ich aber jetzt erstmal keine Prüfungen mehr machen.

Wie sich einige hier ja bestimmt schon gedacht haben bin ich zur Zeit gar nicht in der Schule, sondern im Sabbatjahr. Aufmerksame Leser werden das auch schon irgendwo in den Kommentaren gelesen haben. Seit September schlafe ich aus, vertrödle meine Zeit bei Netflix (bin ich aber schon wieder weg von) und döse abends auf der Couch weg, ohne mir über den nächsten Morgen Gedanken zu machen. Es ist wirklich herrlich. Nur – man gibt einfach mal mehr Geld aus, als reinkommt. Und man hat nie dieses schöne – jipppiehhh, morgen ist Wochenende Gefühl. Von der Vorfreude vor den Ferien mal ganz abgesehen.

Jetzt habe ich ja noch einige Monate Zeit. Der Ratgeber, den ich schon seit Jahren schreiben wollte, ist geschrieben, der Führerschein, den ich noch nie hatte, ist gemacht – was kommt jetzt? Keine Ahnung. In den Osterferien erstmal Autokauf mit Frau Dienstag. Das kann ja was werden. „BMW! Brauchst du! Neuwagen ist besser!“ Und dann natürlich rumdüsen mit dem neuen Flitzer. Aber damit ist meine Zeit ja auch noch nicht ausgefüllt. Die Kollegen in der Schule wundern sich, dass ich nicht immer zu verreisen möchte. Aber irgendwie habe ich dazu gar keine Lust. Ich war die gesamten 90er unterwegs. Ich weiss gar nicht wann ich da eigentlich studiert habe. Mir kommt das heute so vor, als wäre ich nur verreist gewesen.

Vielleicht fällt euch ja noch was Interessantes ein. Ich wäre durchaus auch noch bereit dazu etwas zu lernen. Bauchreden? Rappen? Beim Breakdance wäre ich doch bestimmt wieder die Älteste. Vielleicht ein bisschen Aquarellmalerei in der Toskana? Kann mir da jemand was empfehlen? In so ein Schweigekloster möchte ich nicht. Da sterbe ich.

Ich will ja auch weiter bloggen. Aber immer nur: Ausgeschlafen, ARD Mediathek, rauchen, zum Sport mit Frau Dienstag, auf die Couch, ist vielleicht ein bisschen langweilig. Also für euch – ich finde es herrlich.

Allgemein

31 Gedanken zu “Wat nun?

  1. Erstmal: Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.
    Zum Thema Freizeit: ..Man muss ja nicht verreisen aber mit dem (noch zu kaufenden) Auto das schöne Brandenburg erkunden oder einfach mal an die See fahren…zum Eisessen oder mal eine am Strand rauchen – super.
    Ansonsten meine Vorschläg zum Weiterlernen: reiten oder nähen oder Gebärdensprache oder irgendein schönes Instrument. Je nach Interessenlage. Ansonsten Hund anschaffen und schön in die Hundeschule marschieren – da gibts bestimmt auch nen Dieter…äh Trainer, der Dich gerne ein bisschen demütigt und bei jedem Besuch Deine Fähigkeiten ein Tier zu erziehen anzweifelt.

    Grüße von Ella

  2. Mh, Sabbatjahr klingt gut. Muss mich auch mal informieren, wie das geht.
    Zum wat nun: Wohnung renovieren, einen Kleingarten bewirtschaften, Sprache lernen?

    Ach ja und natürlich herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung! Geniales Gefühl, oder?

  3. Erstmal auch von mir herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.
    Wie wäre es mit reiten lernen? Hattest du nicht mal vor Jahren überlegt mit Pony zur Schule zu reiten? Beim reiten kann man auch ganz viele Prüfungen machen, muss man aber nicht.

  4. Sabbatjahr – Neid …

    So überpädagogisch sollte man Lehrer, Professoren und andere Prüfungsleiter öfter mal selbst eine Prüfungssituation erleben lassen. Mich stresst so etwas jedesmal, selbst wenn es nur eine kleinere Fortbildung ist.

    Das ist aber OT. Was also tun, nachdem der Ratgeber geschrieben und der Führerschein gemacht wurde. Um ein Instrument zu lernen, reicht die Zeit ja nicht und dann muss man ständig weiterüben (wie beim Bauchreden wohl auch).

    Das ist aber bei Breakdance, Rappen und Malerei auch so. Hm, was Neues anfangen, jederzeit aufhören können, wenn es nicht mehr freut, auch nicht schlecht. Ich habe von Leuten gehört, die sich Berlin erwandern wollten. Wäre nix für mich, aber man lernt wohl viele Ecken kennen, in die man sonst nie gekommen wäre.

    Ich finde, das müsste man mit etwas angenehmen verbinden. Restaurant-Wanderung oder so – jeden Tag zu Fuß zu einem Restaurant gehen, gut und ausgiebig essen und dann satt und zufrieden zurückfahren lassen. Ich habe gehört, in Berlin gibt es tolle Möglichkeiten dazu.

    Trinklokalitäten gingen auch, da kommt man aber irgendwie nicht so weit. Als Student in einer kleinen Studentenstadt haben wir mal 15 Kneipen an einem Abend geschafft. Keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen bin.

    Teuer ist das irgendwie auch. Also beide Ideen. Meine Liste an Dingen, die „ich schon immer mal machen“ wollte, ist untauglich:

    – Persisch lernen
    – Streichinstrument lernen
    – Mathematik oder Jura studieren
    – etwas für die körperliche Fitness tun

    Vielleicht ist die Breakdance-Idee gut. Wäre nichts für mich, weil ich mir wahrscheinlich etwas dabei brechen würde.

  5. Wie waere es mit Socken stricken ? Das ist schon relativ anspruchsvoll und ausserdem kann man das vor Netflix auf der Couch machen, dann fuehlt man sich beim netflixen nicht so unproduktiv und danach hat man immer ein passendes Geschenk fuer Weihnachten in der Hand 🙂 Und man kann das auch auf Reisen mitnehmen, man muss halt bloss manchmal bloede Blicke in Kauf nehmen. Oder Geocachen, da kann man dann mit dem neuen BMW einen Ausflug machen und am Ende eine Plastikdose suchen und beim Fund ein Erfolgsgefuehl wie nach der Preufung haben 🙂

  6. Krass, Frau Freitag is voll faul! 🙂 Und wenn Sie das Lehrersein zu sehr vermissen, können Sie in einer Flüchtlingsunterkunft ehrenamtlich Deutschunterricht geben. Die kleinen und großen Jungs und Mädels freuen sich sicher! Ich könnte da auch was vermitteln!

  7. Ich würde etwas in Richtung Theaterspielen empfehlen (ich nutze das immer als nette Abwechslung zur gymnasialen Oberstufe)
    Das Schauspielen hat viele positive Effekte: gesteigertes Selbstbewusstsein, bessere Körperhaltung und -kontrolle, eine lautere und deutliche Sprechweise um hier nur ein paar zu nennen.
    Ich hoffe ich konnte ein paar neue Ideen und Anregungen einbringen 🙂
    MFG
    Lisa

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