Geht’s noch???


Ich bin kurz vorm Explodieren. Versuche dauernd Frl. Krise anzurufen. Da ist immerzu besetzt. Ich könnte vor Wut den Laptop gegen die Wand schmeißen. Eben gehe ich auf mein Schülerfacebook und lese da folgendes:

Fatma kuck dir die geilen juden an wie sie verbrennen voll süßß jahhh ♥♥♥
http://de.wikip..org/wiki/Konzentrationslager ♥♥♥♥ prapapapa ich liebe es

Ich glaub ich seh nicht richtig. Da postet Asmaa aus meiner Klasse Bilder aus Konzentrationslagern und schreibt so einen Müll. Aber dann wurde es ja noch viel besser, als nämlich Fatma antwortet:

Fatma: ganz schon intressaant und so neee ..richtig süß mein Schatz 🙂

Die spinnen ja nun wohl völlig. Am liebsten hätte ich die beiden angerufen und sie zusammengebrüllt. Schnelller ging allerdings erstmal einen Kommentar zu schreiben:

Frau Freitag: Noch ganz dicht? Denkt mal nach, was ihr hier schreibt!!!

Gülistan: Huhuu okaay.. haha
Fatma: Hahahahahahahahahaha Asmaa =D

Ich kann es gar nicht glauben. Klar, ich weiss, dass die ihren Antisemitismus pflegen und gepaart mit Unwissenheit und bekloppten Propagandahäppchen, die sie hier und da aufschnappen kommt dann eben sowas bei raus. Und das auf Facebook – schön mit Schatziii und Herzchen, oder was? Zumindest bremst sie mein Kommentar etwas aus. Sollen ruhig die anderen Schüler auch sehen, dass hier eine Leherin mitliest und das nicht voll süß Schaaaazii findet, bevor die sich mit ihren Nazischeiß einreihen.
Die haben ja wohl echt den Arsch offen.

Die können was erleben. Die mach ich so rund, da sind gefälschte Entschuldigungszettel ein Witz gegen. Und wenn ich wieder die Anzeige wegen Volksverhetzung bemühen muss.
Die sind doch keine kleinen Kinder mehr. Die sollen nächstes Jahr in die Welt gehen und Berufe erlernen. Da kann man doch nicht mehr so bekloppt und bescheuert und vor allem soooo dummm sein.
Ich bin die letzte, die ihre Schüler für dumm hält, aber sorry, mir fehlen die Worte. Klar, ja,ja, Unwissenheit und die Eltern und der Imam und die Situation in Palästina… jajaja – my ass!!! Sowas gehört sich nicht. Irgendwo hört der Spaß auf und ich hoffe wenigstens das kapieren sie. Wenn sie jetzt hier wären, die würden mich so wütend erleben, wie sie sich das nicht mal erträumen können.
Oh Mann, mein Satzbau leidet unter meiner Wut. Ich muss Frl Krise anrufen und mich auslassen und rummeckern. Wird bestimmt nicht besonders pc oder pädagogisch ausfallen.

Okay, ich denke mein Standpunkt wird klar – ich finde diese Aktion nicht gut!!!

Und bitte liebe Nazis schreibt mir hier drauf keine Kommentare. Poste ich sowieso nicht.

104 Gedanken zu “Geht’s noch???

  1. Das ist wirklich ein harter Brocken und würde mich auch vor Wut stottern lassen…. na ich hoffe sie dringen da noch zum gesunden Menschenverstand durch, wobei der sich ja sehr sorgfältig versteckt zu haben scheint.

  2. Das verstehe ich nicht. Ich meine, Antisemitismus hin oder her, brennende Menschen sind nie auch nur irgendwie positiv. Und schon gar nicht süß.

      • HÖRPOL – Erinnerungen für die Zukunft

        Seit über einem Jahr führt eine ungewöhnliche Audioführung Jugendliche und Schulklassen (Klassenfahrten, Exkursionen) durch Jüdische Geschichte, informiert über Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit – kostenlos. Ausgezeichnet mit dem „Deutschen Bildungsmedien-Preis 2010“.

        Mal schauen, vielleicht ist es nützlich, auf:

        hörpol.de

  3. Für mich als Neuköllner ist der offene Antisemitismus meiner türkischen und arabischen Nachbarn schon zum – leider oft verdrängten – Alltag geworden. Von meinem Schreibtisch aus blicke ich auf das jüdische Theater. Die vordere Fensterfront ist mittlerweile komplett blickdicht verschalt und alle zwei Stunden kontrolliert eine Polizeistreife die Lage. Und ich will gar nicht wissen, was der nette türkische Gemüsehändler über Juden denkt.

    Ob Ihre Schüler vielleicht anders über die Shoah denken würden, wenn sie mit den Schicksalen dieser Menschen konfrontiert werden, die zu ihrem großen Gaudium in Konzentrationslagern ermordet worden sind?
    Ich habe nach einem Konzert in Tel Aviv eine wunderbare alte Dame kennengelernt. Eine kleine, hübsche Endsiebzigerin aus Bratislava, wo ihre Eltern eine kleine Schreibwarenhandlung hatten, mit einem spitzbübischen Humor, die ein wunderbares Deutsch gesprochen hat, wie man es nur noch in alten Filmen hört. Wir haben ihr angeboten, zu unserem Auftritt in Abu Gosh zu fahren; aber sie wollte zunächst nicht.
    Mir kommen jetzt noch die Tränen, wenn ich an ihre Begründung denke: es war ihr unangenehm, dass man ihre Häftlingsnummer auf dem Unterarm deutlich erkennen konnte. Sie wollte uns diesen Anblick ersparen, damit wir uns nicht unangenehm berührt fühlen. Diese feine alte Dame, der von den Deutschen so viel Schreckliches angetan worden ist, wollte aus Rücksicht auf die Gefühle einige junger Musiker auf eine bequeme Mitfahrgelegenheit verzichten und stattdessen lieber einen öffentlichen Bus nehmen.

    Als Gertrud von der SS zum Sammellager transportiert wurde, war sie gerade fünfzehn Jahre alt geworden. Sie war etwa so alt wie Fatma und Asmaa, als man ihr in Birkenau die Haare abschnitt, sie in dünne Häftlingskleidung steckte und von sadistischen Wärterinnen prügeln ließ. An ihrem siebzehnten Geburtstag hat sie irgendwo in Pommern Gräber für kleine Mädchen ausgehoben, die auf dem berüchtigten Todesmarsch im Winter 1944 von Auschwitz nach Bergen-Belsen (wo auch Anne Frank gestorben ist). Sie muss entsetzlich gefroren haben, war hungrig und traumatisiert. Und als sie im April 1945 endlich befreit wurde, war sie die einzige, die aus ihrer Familie überlebt hat. Ihre beiden Brüder – ermordet in Berlin-Weissensee. Ihre Eltern („Das waren so liebe Menschen. Die haben doch niemandem etwas getan…“) – noch am Tag ihrer Ankunft im Lager selektiert, ermordet und anschließend in den Öfen verbrannt, deren Fotos Ihre Schüler so amüsiert haben.

    Ich beneide Sie nicht um Ihre Aufgabe. Ich glaube nicht, dass Asmaa und Fatma schlechte Menschen sind. Ich glaube, dass sie genau so sehr um die kleine Gertrud und den alten Herrn Koth weinen würden, wie ich es getan habe. Aber sie wissen so furchtbar wenig. Für sie sind „die Juden“ die bösen Besatzer im Land ihrer Glaubensbrüder und sie plappern nach, was ihnen ihre Eltern oder der Hodscha vorsagen. Ich bin ratlos.

      • Vielleicht ist die Lösung eigentlich einfach: Wenn wir im anderen den Menschen und nicht den Feind sehen, dann klappt’s auch mit der Brüderlichkeit. Aber wie kommt man dahin, wenn man sich erst einmal durch einen Dschungel aus Dummheit und Ignoranz kämpfen muss. Gab es an Ihrer Schule eigentlich Erfahrungen mit Zeitzeugenprojekten?

    • Danke für den Beitrag. Ich bin zwar keine Pädagogin, verzweifle aber auch oft selbst daran, solche Teenager zu erreichen.
      Nur eine kleine Bemerkung, nur aus Interesse und nicht um Ihren Kommentar in Frage zu stellen: Weshalb sind die Häftlinge den auf dem Weg von Auschwitz nach Bergen-Belsen durch Pommern gekommen? Das wäre doch ein ziemlicher Umweg. Musste man Haken schlagen wegen des Frontverlaufs?

      Und Frau Freitag: Durchhalten! Sie haben soviel Verantwortung!

      Danke für’s Bloggen!

  4. Ich glaube auch nicht, dass die so merkbefreit sind, dass sie nicht wissen, was sie da schreiben. Aber über die Tragweite solcher Äußerungen, da sind sie sich nicht bewusst.

    Aber meiner Meinung nach, darf sich jeder öffentlich so gut es geht blamieren, wie er es für richtig hält.

  5. So bitter das ist, es schockiert mich leider kein bißchen.
    Das aus der Ecke kaum anderes zu erwarten ist, habe ich in den letzten Jahren zur Genüge mitbekommen.

  6. Eine Anmerkung:

    Wir haben ein wenig über die Situation diskutiert und sehen hier eine Zwickmühle. Einerseits haben Sie natürlich recht, dass solch offener Antisemitismus und die Verharmlosung darüber nicht in Ordnung ist. Trotzdem stellt sich uns die Frage, ob es gut wäre, die Grenze zwischen Beruf und Privatem zu verwischen…
    Was Schüler privat denken und worüber sie sich unterhalten, ist deren Privatsache und man kann natürlich niemanden zwingen, dass zu denken, was man selbst für richtig hält. Die Facebook-Einträge waren jedoch privat und wurden nicht in der Schule geäußert. Dennoch ziehen Sie in Betracht den Schülern eine Standpauke zu geben. Wenn Sie also aufgrund einer privaten Äußerung eine offizielle Standpauke halten würden, bringt das eine Einbüßung der eigenen Professionalität mit sich.

    Das schließt natürlich nicht aus, dass man mal eine ordentliche Geschichtsstunde dazu halten könnte, sich innerhalb eines Projekts der Problematik (Fremdenhass, den die Jugendlichen ja selber kennen dürften)zu beschäftigen oder einen Ausflug in ein KZ machen könnte.

    Beste Grüße!

    • ich habe natürlich nicht vor, die vor den anderen darauf anzusprechen. ist schon richtig, dass die das auf ihrer privatseite geäußert haben. und ich vermische privat und beruf gar nicht. ich bin dort frau freitag, ihre lehrerin, mit der sie sich unbedingt befreunden wollten und dann kann es eben auch passieren, dass die sich mal auf einen eintrag meldet.
      ich bin von den mädchen menschlich enttäuscht und ich sehe es als meine pflicht an, als mensch, der jahrelang mit ihnen zu tun hat, ihnen auch mal eine andere denkweise vorzustellen. sie kennen in ihrem privaten umfeld doch nur erwachsenen, die auch so reden. meiner meinung nach müssen sie aber auch mal hören, dass man auch anders denken kann.
      als lehrer ist man doch auch lehrer, wenn die schüler mit ihren privaten sorgen und nöten zu mir kommen. eigentlich geht mich das doch auch nichts an. es bleibt ja nicht aus, dass man eine beziehung zueinander aufbaut, wenn man so lange miteinander zu tun hat. vielleicht bin ich der letzte erwachsene, der ihnen eine andere sichtweise auf dieses thema bieten kann.
      außerdem haben sie selbst gemerkt, dass es nicht okay war, denn sie haben erst noch geschrieben, dass es nur spaß war und das ganze dann gelöscht. sie waren glaube ich sehr erschrocken über meine reaktion. aber das müssen sie lernen, dass sie nicht so grobmotorisch und dumm durch die welt gehen können, auch nicht in ihrer privaten facebookseiten welt. sie hatten sich selbst auch schon gedanken gemacht, ob das nicht als unangemessen gemeldet werden könnte.

      okay, ich verstehe euren punkt total, aber versucht auch mal meinen zu verstehen.. mir liegt sehr viel an diesen mädchen und es tut weh zu sehen, dass sie so einseitig indoktriniert werden. denn was haben sie denn persönlich mit Juden zu tun?

      • Das es sehr schlimm ist, was die beiden sagten ist klar.

        Aber, ich verstehe das nicht ganz mit der Facebook-Seite(ist das eine offene oder geschlossene Gruppe oder haben sie die Einträge auf der eigenen FB-Seite der Schülerinnen gefunden? Haben sie sich darüber unterhalten in dem Wissen, das ihre Lehrerin mitliest?), können Sie mit Sicherheit ausschließen, daß dieser Vorfall keinen Einfluß auf die schulische Note haben wird?
        Es klingt ein wenig, wie Befangenheit bei Gericht.

        Wie lehrt man Ethik-Vorstellungen? Haben sie da etwas erfahren, also gab es z.B. eine Situation in der ein Schüler sein Verhalten nachträglich als moralisch falsch bewertete und was brachte ihn dann dazu?

        Größte Hochachtung für ihre Arbeit, ich könnte es nicht.

    • Ich kann dem überhaupt nicht zustimmen. Alles was auf Facebook geäußert wird ist nicht privat. Mal ganz abgesehen von dem was diese Schülerinnen dort geäußert haben (dazu fehlen mir echt die Worte), sollten sie auch lernen, dass man mit Äußerungen jeglicher Art im Internet vorsichtig sein sollte.

      Meiner Meinung ist für die Vermittlung von Medienkompetenz auch die Schule verantwortlich. Von daher sehe ich eine Standpauke innerhalb des Unterrichts als doppelt sinnvoll … wie man vielleicht merkt, ich bin kein Pädagoge.

      Mehr zum Thema Facebook und „private Seite“: http://pic.epicfail.com/wp-content/uploads/2009/08/facebook-job-fail.jpg

  7. Ich wünsche Ihnen die richtigen Worte und die richtige Stimmung bei den Schülern, um vielleicht ein klitzekleines bisschen Einsicht zu erreichen. Oder wenigstens etwas, was dem nahekommt. Ich kämpfe hier in meiner Klasse nur den Kampf, ob die Kurden oder die Türken die besseren Menschen sind und frage mich, ob meine Schüler Schwule jemals für Menschen halten werden, aber verglichen mit solchen Problemen ist das doch alles Pillepalle.

  8. moin

    frau freitag,
    wie wäre es, wenn sie die stunde morgen
    mit einem deftigen jüdischen witz eröffnen ?
    dem gebaren ihrer schüler nach sind es eben noch teenager
    und ich seh doch an meinen azubis, dass das keineswegs junge erwachsene sind wenn sie ins berufsleben einsteigen.
    leider werden sie wohl nicht mehr als 5 minuten stirnrunzeln in die gesichter ihrer schüler zaubern 😦

    buddel

  9. Irgendwie verstehe ich das ganze nicht. Werden türkisch-stämmige Deutsche nicht auch ab und an angefeindet? Müssten die nicht eigentlich wissen, wie ätzend sowas ist? Finde so ein Verhalten komplett unakzeptabel, werde richtig wütend, weil irgendwie sind sie doch auch zu Gast hier im Land. Warum kann sich nicht jeder um seinen eigenen Kram kümmern und andere so lassen wie sie sind?
    Ich versuche meinen Kindern jeden Tag zu predigen das jeder so sein kann wie er will solange er anderen damit nicht weh tut.

  10. Ja…ganz doll süß. Und Schatzitatsi sowieso…Was soll man dazu sagen?! Das Problem dabei ist doch vorallem, dass Sie sich anstrengen und bemühen können wie Sie wollen – das Gesülze von Generationen bekommen Sie aus deren verqueren Hirnen nicht heraus. Selbst wenn Sie einen Besuch im KZ und Gespräche mit Hinterbliebenen organisieren, dann wird das wohl ohnehin nichts bewirken.
    Ich meine, die haben sich über die Bilder von brennenden Juden lustig gemacht. Sie haben es gesehen und dennoch gelacht. Was soll denn da noch kommen? „Uhh….das wussten wir aber nicht?! Und ja, wir werden uns von heute an bessern. Schwör!!!“

    Schade, dass Sie keinen Screenshot der Kommentare gemacht haben. Die Kollegen der StA freuen sich immer, wenn Arbeit ins Haus steht.

      • Was aber würden die Jugendlichen durch eine Anzeige lernen? Ich finde es schwierig – Anzeigen scheinen mir sinnvoll für Typen, die wissen, was sie sagen, Geschichtsrevisionisten oder die üblichen ewig Gestrigen. Bei Ihren Jugendlichen wäre mir wichtiger, dass sie spüren und begreifen, warum ihr Agieren so furchtbar ist. Das, was Menschen innerlich nicht erreicht, existiert für sie nicht. Und es wäre so wichtig, das mit der Shoah verbundene Leid irgendwie zu vermitteln – nicht nur, damit es sich nicht wiederholt, sondern auch wegen der intergenerationellen Wirksamkeit.

  11. Stimmt ja alles. Was nicht stimmt, ist, dass muslimische Jugendliche das Copyright auf solche juvenilen Dummheiten halten. Solche Sprüche gab es in meiner Schulzeit vor 20 Jahren genauso, zwar noch ohne Facebook, aber inclusive rechtem Arm nach oben, „Juden-raus“-Geblöke, doofem Applaudieren im Geschichtsunterricht, wenn von über sechs Millionen toten Juden gesprochen wurde. Und das war Gymnasium, Mittelstufe, schwäbische Großstadt, gerade mal zwei muslimische Mitschüler (und das waren nicht die tonangebenden Großsprecher!).

    Ich will Ihnen nicht an Ihrer Aussage rumkritteln, aber ich bin davon überzeugt, dass es kein Fehler gewesen wäre, hätte damals ein Lehrer auch gegenüber uns guten deutschstämmigen Schülern „die richtigen und deutlichen Worte“ gefunden. Dann hätte zumindest ich es nicht cool gefunden, hilflos mitzukichern.

  12. Unser Geschichtslehrer hat 1979 mit uns im Unterricht „Die WELLE“ nachgearbeitet. Jeden Tag hatte er nach einem System Schüler auf dem Kieker (die sich nicht hinsetzen durften und ähnlich harmlose Strafen). Nach einer Woche war allen klar worauf er hinauswollte. Ungeheuer lehrreich. Danach waren wir noch im Haus der Wannseekonferenz. Und am Ende gabs einen Film über KZ, die volle Dröhnung, BBC Dokumentation. Da wurden selbst die letzten still im Raum.
    Hilft soetwas denn heute überhaupt nicht mehr zur Einsicht?
    Ratlose Grüsse aus Köpenick

    • die welle haben die schon gelesen, bei denen gibt es einen großen unterschied – der nah-ost-konflikt mischt ständig mit. das gab es doch früher bei uns gar nicht.

  13. Ich habe noch in Erinnerung, des es da mehrere Filme gab, ein Film war in S/W zu dem Zeitpunkt gedreht, war man die Insassen aus einem KZ 1945 herausgeholt hat. Nach dem Film gab es seites Mitschülern keine Kommentare mehr wie: sieh mal, cool o.ä., schon während des Filmes verstummten diese dusseligen Kommentare. Ich weiß leider nicht mehr, wie der Film heißt.

    Der Antisemitismus beruht möglicherweise auch auf die Nah-Ost-Problematik, neben der Allgemeinen Dummheit.

    Gruß

  14. Wie wäre es, einfach mal eine besonders schreckliche Stelle aus dem Bericht eines Überlebenden über ein KZ vorzulesen, ohne vorher zu sagen, dass es sich dabei um Juden und die Nazizeit handelt. Und dann mal fragen, wie sich das angefühlt hat. Vielleicht können sie den Schrecken und den Schmerz und die Grausamkeit nachempfinden. Es muss wehtun, damit sie es begreifen.

    • Keinen Bericht vorlesen. Echte Bilder. Bewegtbilder. Das schlimmste das sie finden können. Das schauen sie sich zusammen an und dann muss jeder eine Bericht darüber schreiben.

      Wenn sie dann immer noch lachen sollte man sie mal zum Doktor schicken. Und ihnen erklären das Muslime nicht unbedingt zu den Lieblingen Hitlers gehörten.

  15. Da sieht man, dass die Ignoranz mit Riesenschritten vorangeht. Sämtliche Schüler mit Migrationshintergrund sollten ich mal überlegen, dass es in der Vergangenheit die unerwünschten Juden, Zigeuner und sonstige Klassen waren, die zum heutigen Gaudi ermordet wurden. In der Zukunft kann es vielleicht sein, dass es dann Türken, Kurden und sonstige Andersdenkende sein könnten. Soweit ich es von Brasilien aus verfolgen kann sind die vielen Ausländer und deren Abkömmlinge in Deutschland auch nicht gerade sehr beliebt.

    Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen viel Kraft, Geduld und die richtigen Worte um in die Hirne einzudringen.

    • Vielen Dank für diesen offenherzigen Kommentar. Ich (16, Schüler mit Migrationshintergrund) werde mir nun täglich vor Augen halten, dass ich der nächste sein könnte.

      • Hallo Omer,

        ach, mir wird bei dem ganzen Gerede über Integration, Migrationshintergrund usw. richtig übel. Hier in Brasilien leben sämtliche Rassen friedlich miteinander. Da ist es völlig egal wo man herkommt, wie man aussieht oder welcher Glaubensbekenntnis man nachgeht. Man wird zwar wegen des Aussehens gefragt alle Jubeljahre mal gefragt wo man geboren wurde, aber das ist es dann auch gewesen. Meine Tochter (deutsche Staatsangehörigkeit jedoch mit hellbrauner Haut) lebt auch in Deutschland und Du kannst mir glauben, dass ich bei der ganzen Problematik die da hochkommt, oft sehr grosse Angst bekomme. Die Menschheit wird ja leider nicht schlauer. Vielleicht schaffen die Menschen es ja irgendwann respektvoll miteinander umzugehen. Dazu braucht es natürlich guten Willen und jede Menge Toleranz von allen Seiten. Bevor jetzt der Verdacht aufkommt, dass ich in Brasilien im Paradies lebe, dem ist nicht so. Wir haben dafür andere Probleme. Liebe Grüsse aus der Ferne, Monika

  16. Gehen wir mal davon aus, dass nicht alles was uns nicht passt Dummheit ist. manches ist auch Bosheit.
    dagegen hilft kein Gesetz und wohl auch keine Bildung.

  17. WTF?!
    Also das ist ja wohl der Gipfel….

    So unwissend sollte kein Mensch sein, und wenn, dann sollte er das HIRN haben, wenigstens die Klappe zu halten…
    Wissen die überhaupt in was für Schwierigkeiten die kommen könnten?!

    *wiederrunterkommversuch*
    Schönen Nachmittag noch…
    derRetter

  18. nach meinen Erfahrungen ist es immer besser sich mit Einzelschicksalen zu beschäftigen, als mit der Gesamtheit. Wenn man hört 6 Millionen Juden kann sich das eh kein Mensch vorstellen. Aber wenn man z.B. das Tagebuch der Anne Frank liest oder sich mit anderen Kindern und Jugendlichen beschäftigt (auch wenn sie nur fiktional sind), ist es schwieriger sich zu distanzieren und zu sagen „Wie geil, dass die verbrennen“. Das heißt, bevor sie vielleicht mit ihrer Klasse ein Konzentrationslager besuchen, versuchen sie sich vielleicht ein oder zwei Einzelschicksale herauszusuchen, mit denen sich die Jugendlichen identifizieren können. Das hilft vermutlich besser als sie auszuschimpfen. (Wobei, wenn ich mir die Beiträge von Frl. Krise zum Theme Ehrenmorde ansehe, bin ich mir da nicht mehr so sicher).

  19. Ach, Frau Freitag….

    Ich wünschte Ihnen und uns allen sehr, dass es gelingt, die SchülerInnen zu erreichen. Irgendwie. Habe natürlich auch keine erprobte und funktionierende Idee.

    Haben Sie mal von Dan Bar-On (http://de.wikipedia.org/wiki/Dan_Bar-On) gehört? Ich habe allerdings keine Ahnung, ob man das Modell des Storytelling in Ihren Klassenraum übertragen könnte: http://www.amazon.de/Anderen-Dialog-Modell-interkulturellen-Konfliktbew%C3%A4ltigung/dp/3896840347

  20. Krass… und es zeugt nicht gerade von grossem Intellekt, dass die beiden Mädels – die auch keine deutschen Namen haben und wahrscheinlich ja als Secondos in Deutschland sind und bestimmt auch schon mit Ausländerfeindlichkeit konfrontiert wurden – sowas lustig finden… Einfach nur dumm.

    • wo sie wohnen gibt es nur menschen mit migrationshintergrund und wo es keine gibt, da gehen sie gar nicht erst hin. ich glaube gar nicht, dass sie sooo viel ausländerfeindlichkeit erlebt haben und wenn, dann entschuldigt das ja ihr verhalten auch nicht.

  21. Gibt es nicht irgendwelche Literatur für Jugendliche die die Judenverfolgung aus der ich-Perspektive eines Jugendlichen beschreibt ohne daß sofort klar ist, daß es sich um Juden handelt? Also quasi Anne Frank, aber inkognito? Sodaß sich die Jugendlichen erst mit der armen Person identifizieren können und dann am Ende draufkommen das war jetzt eine Beschreibung der Judenverfolgung? Und die Person ein Mensch wie sie selbst?

    Ist generell so ein Problem von Religion, daß sie die Menschen zu sehr in Gruppen teilt – und wer der eigenen Gruppe angehört ist automatisch „gut“, selbst wenn er schlimme Dinge tut und wer der fremden Gruppe angehört automatisch erstmal „böse“. Menschenverstand und Mitgefühl werden da außer Kraft gesetzt. Bei Dawkins in „Der Gotteswahn“ ist zb ein Experiment beschrieben wo jüdischen Schulkindern so eine Geschichte aus dem alten Testament vorgelegt wird wo eine ganze Stadt mit all ihren Bewohnern inkl. Alten, Frauen, Kindern und sogar Tieren von den Belagerern brutal ausradiert wird – einmal im Original (also mit Jehova und jüdischem Feldherr) und einmal umgeschrieben auf „in China vor 4000 Jahren“ mit chinesischem Feldherr. Zur Version mit Jehova haben sie alle geschrieben, daß da „Recht getan“ wurde alle Stadtbewohner zu töten – die Version mit dem chin. Feldherrn wurde dagegen einstimmig als „Völkermord“ verurteilt. =:-o

  22. first of all. diese bemerkungen ihrer schueler sind, egal ob privat geaeussert oder in der schule, inakzeptabel!
    aaaber ich bin der meinung, es waere die chance den “ kiddys “ hier die spielregeln des menschlichen zusammenseins anhand einer sonderstunde klar zu machen. und hier beginnt das problem. denn um dieses problem zu lösen, muesste man die ursachen dieser geisteshaltung zu tage foerdern. und das hiesse, den koran zu zitieren. leider bin ich keine muslima um den richtigen vers zu finden, aber ein wichtiger kollege hat mir mal einige stellen genannt, in denen mohammed auf die intoleranz hingewiesen und verurteilt hat. ich wuerde die kiddys also da nehmen, wo sie glauben dass sie sich auf „ihren “ glauben berufen zu koennen. und als tip: vielleicht haben sie einen jungen mutigen mann oder mädel, juedischen glaubens, den sie in diese sonderstunde als gast einladen. aber nicht als juden vorstellen. sondern ihn einfach als gast einer anderen schule praesentieren. und dann abwarten wie er/sie bei den schuelern ankommt. und im guenstigesten fall finden die den gast/in als cool oder laessig. einen tag spaeter wuerde ich dann sagen, dass sie von ihren kiddys begeistert sind, ob ihrer toleranz. und sie informieren, dass der gestrige gast juedischen glaubens war. zugegeben, ein bisschen schwierig. aber wie sagte mao schon. man muss mit den fischen schwimmen.
    ich halte den daumen

  23. Wie ich an den Kommentaren sehe funktioniert die Schuldmaschinerie hervorragend. Die Länder der Schüler liegen mit Israel im offenen Konflikt, das darf man nicht vergessen. Auch möchte ich an deutsche Propaganda während des Ersten Weltkriegs erinnern: Da feierten sich Deutsche mit markigen Sprüchen.
    -Jeder Tritt ein Brit
    -Jeder Stoß ein Franzos
    Ich hoffe diejenigen die nach Strafanzeige schreien denken nochmals darüber nach.
    Natürlich kann und will ich weder Judenverfolgung noch Übergriffe auf und aus Palästina rechtfertigen, dies sind alles grausame Taten verübt durch grausame Menschen.
    Ich würde versuchen das Bild der Häftlinge und die Bilder der Zerstörung im Libanon versuchen zur Deckung zu bringen. Nicht alle reiten auf der selben Welle wie ihre Anführer. Kämpfer gegen das Regime im dritten Reich, Arafat und viele mehr dienen eventuell als gute Beispiele dafür, dass es den Deutschen, den Juden, den Moslem nicht gibt.
    Vielleicht hilft es auch die Schüler zu fragen ob sie bereit sind „Ungläubige“ zu töten, bitte entschuldigt diesen Satz, weil Moslems das tun.
    Versuchen sie doch diesem Verhalten mit ähnlich krassen Aussagen zu begegnen, fragen sie die zwei nach ihren „Bombengürteln“ ich hoffe, dass sie es schaffen über ihre Vorurteile, alle Israelis seien Mörder, hinwegkommen.

  24. Moin,

    ich verstehe die Aufregung – aber die Reaktion nicht. Als „Denkzettel“ ein Facebook-Eintrag?

    Vielleicht bin ich zu alt, aber in meiner Schulzeit ist bei einer ähnlicher Aktion der Lehrer aus dem Unterricht gerannt und kam mit einem Bildband wieder – da ist jedes Lachen/Lächeln eingefroren.

    Es gibt soviel Material über den Holocaust – wie auch schon geschrieben – einfach mal eine unangekündigte Sonderstunde machen. Es gibt ein hübsches Buch über den ersten Weltkrieg („Krieg dem Kriege“) und mehr als genug Filmmaterial (wahrscheinlich nicht über den üblichen Lehrmittel-zugang) und dazu bei jeder Massenerschiessung, bei jedem Juden-Transport, bei jedem Massengrab, bei jeder Aufnahme verhungernder russischen Soldaten den Hinweis, das die Nazis Araber auch nur als Mittel zum Zweck empfunden haben.

    Und wenn das noch nicht hilft, die Schraube ein wenig anziehen – den Shoa-Film zeigen und wer lacht, Berichte von KZ-Überlebenden vorlesen lassen. Und wenn das nicht reicht – Bilder von Menschenversuchen zeigen.

    Und wenn das nicht reicht – direkt auf die Schnauze.

    Gruss

  25. Ich fühle mit Ihnen. Ihnen allen!

    Auch ich muss Tag für Tag an die armen Israelis/Juden denken, die, umgeben von bis an die Zähne mit Steinschleudern bewaffneten blutrüstigen Arabern/Islamisten, jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen.

    Was denken sich bloß die Islamisten hier in Deutschland! Die sollte man alle in den Gaza schicken!

    Ich hab die gelben Halbmonde schon vorbereitet!

    Wer Zynismus, Scheinheiligkeit und Doppelmoral findet, darf es sich ganz groß auf die Stirn kleben.

  26. Ich kann sehr gut nachempfinden wie es Dir geht. Habe selber immer wieder mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit muslimischen Hintergrund zu tun, die ganz offen antisemitisch sind. Mir ist das in meiner Arbeit mittlerweile so oft passiert, dass ich nicht mehr wütend werde, ich bin darüber einfach nur traurig. Immer wieder führt man die gleichen Gespräche und erreicht nichts. Auf der anderen Seite muß man sich aber von den kleinen Pissern als „Nazi“ beschimpfen lassen, wenn man zu ihnen sagt, dass sie doch „nach Hause“ gehen können, wenn hier alles so scheiße ist.
    Damit hier kein falsche Eindruck entsteht, ich mache meinen Job sehr gernen. Der hat, wie jeder andere auch seine Schatteseiten.
    JustMe

  27. Das ist ja wirklich der Hammer!! Ich arbeite bei der Polizei und erlebe Jugendliche leider auch des Öfteren mal so! Da fragt man sich wirklich, wie eine Erziehung nur SO versaubeutelt werden kann!! Und dass das einen platzen lässt vor Wut, kann ich gut nachvollziehen!

    LG

    Kuhsel

  28. Liebe Frau Freitag,

    ich finde die Vorschläge von optimistvspessimist und tina gar nicht schlecht, würde sie aber noch erweitern. Meine Idee für eine Sonderstunde wäre auch der Klasse Einzelschicksale vorzulesen, allerdings nicht nur Schicksale aus dem Holocaust, sondern Kurzgeschichten, die von Erlebnissen mit Fremdenhass und Feindlichkeiten überall aus der Welt und zu jeder Zeit erzählen. Darunter vielleicht auch eine, in der Türken beziehungsweise Muslime angefeindet werden. Man könnte natürlich auch ein, zwei Geschichten darunter mischen, in denen es ein Happy End gibt, wo also Freundschaft oder zumindest Vernunft gegen Hass triumphiert (etwas sinnbildlich ausgedrückt). Wenn Sie die Geschichten ohne Angaben vorlesen, aus denen man sofort die Religion oder Herkunft erkennt, ergäbe sich vielleicht eher das Bild von „Wir sind alle Menschen und jeder Einzelne muss respektiert werden“ als „Ihr dürft nicht gegen Juden sein“. Denn letztlich ist es doch die Fremdenfeindlichkeit im Allgemeinen, gegen die wir angehen wollen, oder nicht?

    Ich würde vielleicht sogar den üblichen Unterrichtsrahmen etwas ändern, indem ich die Einheit nicht weiter ankündige oder erkläre und zudem die Jugendlichen aus der gewohnten Sitzordnung nehme und sie gemütlich auf dem Boden sitzen lasse. Hätte den Vorteil, dass jedeR etwas mehr für sich sein kann. Außerdem wird ihnen so vielleicht bewusst, dass etwas Besonderes kommt.
    Wenn die Klasse mit der Besprechung der Geschichten bis zur nächsten Stunde warten muss und keine Möglichkeit hat, sich zu äußern, rattert es unwillkürlich vielleicht doch in dem ein oder anderen Gehirn…

    Würde mich sehr interessieren, wie es in Ihrer Klasse weiter läuft. Ich kann mich den anderen nur anschließen und sagen: „Hut ab vor Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement!“

  29. Die einfachen Möglichkeiten des Mitmach-Webs führen zur Verschriftlichung und Veröffentlichung von Stammtischgewäsch. Das die dort diskutierten Themen bei moralisch Gefestigten regelmäßig Entsetzen auslösen, ist wegen der vielen grundrechtswidrigen Aussagen leider normal.

    Wie bereits von anderen Kommentatoren dargestellt, sind solche Ansätze eher alters- als herkunftsspezifisch. Auch sind wohl die beiden Mädchen nicht „dumm“.

    Wer befürwortet vor diesem Hintergrund noch die Herabsetzung des Wahlalters?

  30. liebe frau freitag, ich beneide sie wirklich nicht um ihre delikate lage. gefestigte denkmuster zu durchbrechen, ist für eine eigentlich außerhalb der familie stehende person nahezu unmöglich, wenn sie nicht völlig fremd und damit unvoreingenommen auf die jugendlichen zugehen kann.

    geschichtsstunde hin oder her. ich glaube, dass die geschichte, wie sie in schulen gelehrt wird, lediglich auswendiglernstoff ist, wie das periodensystem. vielleicht sollten sie ihren schülern einmal eine wirkliche lektion in sachen geschichte geben und ausgehend vom holocaust (der ja scheinbar in seiner chronologie schon bekannt ist) auf die gründung israels eingehen. den schülern die umstände in ihren zusammenhängen erklären und deutlich machen, wie beide seiten entstanden sind.
    wichtig ist, dass keine schuldfrage gestellt oder beantwortet werden soll; dass die schüler merken, dass in manchen fällen solche fragen einfach keine antworten haben; dass man versuchen sollte, geschichte objektiv – also von allen seiten her- zu betrachten, um sie zu verstehen.
    vielleicht ist es auch besser, auf den kern des problemes eher einzugehen, statt eines ausflugs in ein kz. stellen sie ihnen projekte vor, die eine versöhnung zwischen juden und palästinensern vorrantreiben wollen. Zum Beispiel der ‚west-östliche-diwan‘ unter daniel barenboim oder den wunderbaren film ‚lemon tree‘.
    und vielleicht für allgemeines verständis für einander, mal die ringparabel besprechen…

    • moment moment, jeder meiner schüler hat sich mit mir bei facebook befreunden wollen. und vorher haben sie jahrelang gebettelt, dass ich sie auf meiner privaten facebookseite akzeptiere

  31. Liebe Frau Freitag,

    einerseits kann ich ihregenerelle Reaktion gut nachvollziehen, solche Auswüchse sind nicht zu tolerieren.

    Jedoch muss ich auch Kritik an Ihnen, bzw. Ihrer Art und Weise der Reaktion üben. Weder ihr Ton noch ihr Schreibstil sind meiner Meinung nach bei diese Thema angebracht. Ein Satz wie: „Die haben ja wohl echt den Arsch offen“, ist weder der Position noch dem Rollenbild entsprechend, den Sie als Lehrerin einnemen sollten. Sich hier auf die Private Meinungsäußerung zurückzuziehen ist m.E. flasch, wenn Sie sich in öffentlichen Beiträgen, die auch für SchülerInnen einsehbar sind, äußern. In wie weit dies die Kompetenzen eines/einer LehrerIn überschreitet wird wohl von Bundeslang zu Bundesland unterscheidliche geregelt und geahndet. Unabhängig davon ist die umgangssprachliche und z.T. fekale Ton schlichtweg unaktzeptabel und eine öffentliche Diffamierung von SchülerInnen im Internet mit keinerlei pädagogischem Wert verbunden!

    Um dies nochmal zu betonen: all dies ändert nichts an dem Umstand, dass solche Meinungen und Video-Beiträge einfach nur angsteinflößend sind.

    Mit freundliche Grüße

    J. Dammbein

  32. Hallo,
    liebe Frau Freitag, ich lese Ihr Blog hin und wieder und fühle in vielen Situationen mit.
    Ich stimme allen Beteiligten zu, soweit es irgend möglich ist.
    Ich habe versucht so gut wie jeden Kommentar dazu zu lesen um nicht schon etwas Gesagtes hinzuzufügen.
    Brennende Juden sind kein Grund zur Belustigung, auch wenn das Regime des Landes meines genetischen Ursprunges das vielleicht anders sieht.
    Bloß halte ich es nicht für sinnvoll eine Anzeige anzustreben, weil daraus auch keine bessere Aufklärung erfolgt und das Strafmaß nur selten in der Lage ist den dummen Wust an Gedanken zu läutern. (Vielmehr wird der Hass durch den Eindruck einer ungerechten Behandlung verstärkt, da man von einer Lehrerin angezeigt wurde, die diese Bemerkung außerhalb der Schule, bei Facebook abgefangen hat.)
    Ich bin im Laufe meines Schullebens schon häufig von Rechtsradikalen, aber auch von ganz normalen Mitschülern aufgrund meiner Herkunft gehänselt und/oder verprügelt worden. Keiner von ihnen hatte eine Anzeige zu befürchten, weil ich es vorzog sie davon zu überzeugen wie dumm und pauschal ihre Einstellung mir gegenüber ist/war. Es hat nicht immer gefruchtet und auch ich konnte mich nicht immer beherrschen: dieser Prozess war ein stetiger Kampf gegen mich selbst.
    Sie monieren einen stumpfen Judenhass, agressiven Antisemitismus,
    versuchen aber mit der „deutschen“ Geschichte aufzuklären.
    Darin sehe ich ein Problem. Diese Methode funktionierte damals ziemlich schlecht bei meinen deutschen Mitschülern. Kommentare wie „Och, nicht schon wieder ein Konzentrationslager“ oder „Müssen die uns immer zeigen wie dieser Bagger die Leiche in die Grube schiebt? Was haben wir damit zutun?“ bestimmten den O-Ton der Veranstaltungen.
    Die deutsche Jugend meiner Schulklasse, obwohl sauber aufgeklärt und aus gutem Hause, sah die Schuld ganz weit in der Vergangenheit bei namen- und gesichtslosen SS- oder SA-Männern, die nicht deutschen Ursprungs waren sondern am Besten noch in Reagenzgläsern nur zum Zwecke der Ermordung von Juden gezüchtet wurden, weswegen an eine deutsche „Gesamtschuld“ gar nicht zu denken war.(Und das bei einem altsprachigen Gymnasium in evangelischer Trägerschaft)
    Natürlich war ich nicht mit einem Haufen hirnverbrannter Antisemiten in einer Klasse, aber ich beobachtete, wie schwer es ihnen fiel eine Schuld zu fühlen und einzugestehen.(Während ich bei diesen Bildern, ähnlich wie viele weibliche Jugendliche still in Tränen ausbrach und eine Schuld fühlte.)
    Und hier setzt mein Vorschlag an:
    Sie reden hier über Migranten, denen in vielen Zeitungsberichten das deutsch-sein abgesprochen wird. Sie werden in „Sachbüchern“ als ethnische Verunreinigung tituliert und neuen Statistiken zufolge sind sie auch die größten Sozialschmarotzer dieses Landes. Weswegen sollten sie sich auf das deutsche Schuldbewusstsein gegenüber dem Judentum einstimmen? Sie sind Lehrerin. Dieser Berufsstand genießt hohes Ansehen bei mir, weil Sie maßgeblich dazu beitragen Bildung in die Köpfe der Bevölkerung zu stopfen.
    Wir nennen den Ursprung des „muslimischen“ Judenhasses Nahost-Konflikt. Schotten uns ab und möchten uns nur im seltensten Falle darüber Gedanken machen. Das nutzt die Propaganda-Maschinerie jedes Contra-Israel-Staates aus. Was wir brauchen ist die Beleuchtung des Nahost-Konfliktes im Detail. Man muss aufzeigen, dass es nicht nur Opfer auf der einen und Täter auf der anderen Seite gibt. Es muss aufgeklärt werden, dass verschiedene Regimes ein Interesse daran haben diese Volksgruppen gegeneinander auszuspielen, Hass zu schüren um ihre individuellen Ziele zu erreichen.
    Wir müssen uns bewusst machen, dass wir, die mit dem Bildungsauftrag, selbst viel zu wenig über dieses heikle Thema wissen. Wir müssen uns bewaffnen mit Wissen und der Dummheit mit gezogenem Schwert begegenen. Fakten sollen unser Schild sein und Mitgefühl unser Visier, auf dass wir eben nicht dem gleichen Irrtum verfallen wie andere vom Hass verblendete.
    Meine Eltern kommen aus dem Iran. Ich, obwohl hier geboren, konnte erst mit 17 meine deutsche Staatsbürgerschaft beantragen und musste mich jahrelang mit meiner Schüler-Jahreskarte ausweisen.
    Nun bin ich seit 9 Jahren Deutscher und die anfängliche Euphorie verfliegt, denn stärker denn je wabbert eine Phobie gegen alles was fremd ist durch dieses Land. Selbst in telefonischen Hotlines (O2) wurde ich auf meinen Namen angesprochen. Ich erklärte freundlich: Wer ich bin und was mein Name bedeutet. Das wurde damit quittiert, dass die Dame aufgrund von Terrorwarnungen Südländer und öffentliche Plätze meide.
    Ich hielt das für einen Einzelfall, rief bei meinem Festnetzanbieter an um einen Telefonbucheintrag zu bearbeiten. Der freundliche junge Mann begegnete mir in der selben Art und Weise.
    „Die sollten doch wissen wie es ist diskriminiert zu werden, und dass das nicht gut ist“, heißt es in den Kommentaren. Ja, aber diskriminert zu werden ist keine Bildungsmaßnahme, die einem eine Erkenntnis einimpfen soll. Vielmehr erzeugt sie eine pauschale Abwehrhaltung. Die ist weder schlau noch dumm. Sie existiert einfach. Daraus eine Lehre zu ziehen ist ein individueller Prozess, der sich nicht in allen Köpfen vollzieht.
    Ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken und versuchen zu helfen diesen bildungsresistenten Menschen ihre Weltsicht ein wenig zu erweitern. Aber dazu müssen wir auch lernen aus anderen Perspektiven zu schauen. Vielleicht aus der Sicht des freundlichen Gemüsetürken, oder der dummen Fatma, des agressiven Hakan oder vom eingeschüchterten Klaus. Tellerrand adé, willkommen große weite Welt.

    • vielen dank für diesen sehr erhellenden kommentar. ich habe vielleicht heute einen ersten kleinen schritt gemacht. ich lesen übrigens alles, was mir zu dem thema in die hände fliegt. und ich gebe nicht auf. ich glaube, das ist ein sehr langer prozeß. für mich sind übrigens alle meine schüler deutsche. habe ich schon oft geschrieben. wenn sie das doch auch nur endlich so sehen könnten… wir arbeiten dran.

  33. Freut mich, dass sich doch noch Lehrer finden, die sowas nicht ignorieren. Dachte schon, euch gäbe es nicht mehr. Würde ehrlich gesagt auch ne Strafanzeige empfehlen, sowas geht ja nun gar nicht.

  34. Oha,

    also das sind wirklich Dinge, über die man keine Witze macht. Ich war damals in einer Klasse mit sage und schreibe 3 deutschen Mitschülern. Da hatte mann aber noch keine Angst zur Schule zu gehen … klar ein paar Spinner gab’s immer, die meinten auf hart tun zu müssen. Aber Antisemitisches egal von welcher Abstammung gegen welche auch immer gab es nicht.

    Meine Verlobte und ich sind schon am überlegen, wenn wir irgendwann mal Kinder in die Welt setzen, dann auf’m Land oder sehr ländlich/dörflich. Das wird 100% nicht besser, eher schlimmer, aber wie in dem Video gesagt wurde, verschwieg die Politik das schon, und sie wird’S auch weiterhin tun … jetzt kamen ja so langsam die ganzen Stories raus wo Deutsche in Berlin an Schulen gemobbt werden usw…

    Das wird wahrscheinlich ewig so weitergehen, und ich finde sowas echt schade, das manche leute so Hasszerfressen sind und irgendwie so eine Art Tunnelblick entwickeln.

    scorp

  35. Pingback: Frisch aufgetischt: Heute auf der Speisekarte « BreenRoundTheWorld

  36. Das ist doch nicht auf dem Mist der beiden Maedels gewachsen!
    Die haben wahrscheinlich nur nachgeplappert, was ihnen zuhause vorgelebt wird.
    In dem Alter ist man noch extrem beeinflussbar und wenn Papa sagt, dass Juden Untermenschen seien und es verdient haetten damals, dann wird das schon stimmen, schliesslich hat Papa immer recht.
    In dem Alter laesst man noch fuer sich denken und macht sich keine eigenen Gedanken.
    Ich bin auch erst mit 15 Vegetarier (in einer Familie voller Fleischesser) geworden, weil ich da erst angefangen habe, mir meine eigenen Gedanken zu machen. Und ich behaupte einfach mal frech, dass ich in diesen Sachen etwas weiter war als meine Mitschueler.
    Die Maedels sind noch viel zu jung um sich darueber im Klaren zu sein, was sie da von sich geben.

  37. „Die Welle“ oder „Das Tagebuch der Anne Frank“ sind m. E. n. schon relativ „abgegriffen“. Davon hat man gehört, das haben schon die Eltern gelesen etc.. Ist die Frage, ob da überhaupt noch irgendwie Bereitschaft ist, genauer mitzumachen als Schüler. Ich hab´s im Bücherschrank – weil meine Töchter es im Unterricht hatten. Aber ich habe es nie ganz gelesen. Weil eines meiner Kinder behindert worden ist und ein anderes Kind von mir deshalb in der Schule gehänselt worden ist, habe ich irgendwann mal das Buch „Anton oder die Zeit des unwerten Lebens“ von Elisabet Zöllner entdeckt.

    Und gelesen. Und geheult wie ein Schlosshund, weil ich viel mit anderen Behinderten und Eltern von Behinderten zu tun habe – und es ganz furchtbar war, festzustellen, wie viele Parallelen es auch heute noch gibt. Wobei Anton „nicht mal“ Jude war, sondern einfach nur behindert.

    Ich kann verstehen, das man Arbeit gegen Antisemitismus bei Schülern natürlich an Juden (Kurden etc.) festmachen möchte. Aber letztlich ist es bei mir so, das wir das Thema Hitler, Nazis, 2. Weltkrieg irgendwie gefühlt jedes Jahr hatten – und dann geht es irgendwann zum einen Ohr rein, zum anderen wieder heraus.

    Die grundsätzliche Frage ist aber doch: „Wann ist ein Mensch weniger wert als ein anderer?“. Vielleicht lässt sich genau DIESE Frage ja irgendwie in den Unterricht einbauen, sein es als Aufgabe der Schüler, Fragen dazu zu entwickeln und verschiedene Menschen dazu zu interviewen und dann zu fragen: „Wenn bestimmte Menschen weniger wert sind – was macht man dann mit denen?“ und danach zu überlegen: „Wann könnte ICH in eine Situation kommen, wo ich für andere Menschen weniger wert bin?“

    Und wenn´s letztlich ob des eng gepackten Stundenplanes eine zusätzliche Arbeit wäre, damit Schüler ggf. eine Note aufbessern können (so wie wir früher mit zusätzlichen Referaten…).

  38. Ach, frau freitag, heute keine rechtschreibfehlermeckerei sondern hochachtung! Geben sie sich auf jeden fall weiter so viel mühe mit ihren schülern!

  39. Nachdem ich meine Sprachlosigkeit überwunden habe, möchte ich auf einige vielleicht hilfreiche Programme hinweisen. Wir arbeiten in München gerade an der Website 089-gegen-rechts.de, die in den kommenden Wochen startet. Die ist zwar eigentlich regional angedacht, es gibt aber auch bundesweite Informationen.
    Die Seite richtet sich an Jugendliche, LehrerInnen, PädagogInnen, Sozial-/JugendarbeiterInnen usw. und bietet Informationen. Material, Konzepte, Links usw. für die Arbeit mit Jugendlichen gegen Rassismus, Diskriminierung … Ich denke, Sie verstehen.

    Interessant für Sie könnte unser Bildungspool sein mit Organisationen und Referenten, die teils bundesweit Seminare und Workshops, Konzepte und Medien anbieten.

    Des Weiteren fand kürzlich eine Tagung statt über extrem rechte politische Weltanschauungen von MigrantInnen, worüber bald eine Publikation (wahrsch. auch online) erscheinen wird.

    Außerdem möchte ich auf das Projekt SOR-SMC (http://www.schule-ohne-rassismus.org/) und das Themenheft „Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft“ unter „Publikationen“ hinweisen.

    Bei Interesse informiere ich Sie gerne, Sie finden das aber in wenigen Wochen auch auf 089-gegen-rechts.de.

    Beste Grüße aus München und ein gutes Händchen mit den SchülerInnen wünscht
    Oliver

    • Mit „Gegen“-Webseiten wird es nicht gelingen, dass grundlegende Problem der Herabwürdigung von Menschen zu lösen. Diese Ansätze sind kontraproduktiv, weil sie das Miteinander nicht fördern.

      • Das haben Sie leider missverstanden, das ist keine „‚Gegen‘-Webseite“, sondern eine Informationsaggregation für Personen und Institutionen, die gegen den ganzen Scheiß kämpfen.

  40. Tabus brechen gehört nun mal „leider“ zur Jugend. Ich kann mich noch gut an meine Jugend erinnern, als ich noch ziemlich heftige Spielchen auf meinem Computer spielte. Da wurden Libyer an die Wand gestellt, Sklaven ver- und gekauft, Menschen im KZ vergast, etc. Ich fand diese Spiele durchaus amüsant (und, ja, die waren alle indiziert). Retrospektiv würde ich mal sagen, daß ich die eigentliche Bedeutung der dargestellten Taten nicht wahrgenommen habe. Sie war auch eher egal. Das sind eben Dinge, die ein Jugendlicher nicht im Hirn behält. Man denkt sich nichts dabei, der gesellschaftliche Kontext ist egal, denn die eigene Peer Group ist wichtig, nicht irgendwelche Schreiberlinge in langweiligen Medien, die nur alte Leute (also 25+) lesen.
    Ein Besuch im KZ mag einigen beim Begreifen helfen, ich hab mich damals nur furchtbar gelangweilt, weil mich das Thema schlicht nicht interessierte. Also schlenderte ich durch die Räume, machte die übliche Späße mit meinen Freunden und konnte es kaum erwarten, wieder etwas interessantes zu machen.

    Aber jetzt die Pointe: Das wächst sich aus. Wenn man nicht gerade dauerhaft in diese Richtung hirngewaschen wird, wird sich das Hirn nach dem Hormonschwung wieder einschalten und mit dem Denken beginnen. Dann ist man auch aufnahmebereit und begreift Dinge. Versteht Zusammenhänge und hinterfragt. Den meisten Menschen ist dann auch ihre Jugend extrem peinlich…durchaus zu Recht^^

    Sicher sollte es bei solchen Tabubrüchen einen Anpfiff geben und man kann da auch weitere Maßnahmen ergreifen, aber man sollte nicht erwarten, daß die Schüler selbst dann verstehen, warum sich alle so aufregen. Vielleicht helfen Vergleiche mit Tabubrüchen in der entsprechenden Gruppe. Über Juden im KZ zu lachen ist etwa so wie Allah beim Masturbieren zu malen. Keine Ahnung, welche Verhalten bei den Schülern entsprechende No-Gos sind.
    Und sogar dann würde ich nicht auf echtes Verständnis hoffen. Aber dann würde sie vielleicht die Konvention anerkennen, daß man das eben nicht macht.

    Das wäre doch auch schon nicht schlecht. Wie gesagt, das Verstehen kommt ohnehin später nach.

    S.E.A.

    • Gut, dass es auch anderen so gegangen ist.
      Noch heute überfällt mich das Schämen siedend heiß, wenn ich daran denke, wie wir mit 14 Jahren uns Judenwitze erzählt und darüber gelacht haben. Wollten wir cool sein? Wollten wir schocken? Fanden wir sie tatsächlich lustig? Ich weiß es nicht, es ist über 15 Jahre her. Heute würde ich einfach nur sagen, dass wir dämlich waren.
      Und dabei komme ich aus einer (link-)liberalen/alternativen Familie.
      Irgenwann hat dann das Denken wieder eingesetzt und wie gesagt, das Schämen hält bis heute an.

      Ich denke, der Weg von Fr. Freitag ist, richtig: Anmerken, dass etwas schief läuft. Aber was soll eine Anzeige bringen ausser gf. Verweigerungshaltung?

  41. Die Aussagen Ihrer Schüler sind äußerst inakzeptabel.
    Ich habe selbst Familie in beiden Weltkriegen verloren und kenne ihre Berichte zu Genüge.
    Meine Familie hat auf mehreren Seiten verloren. Teils jüdische Nichtkombattanten, teils religionsfreie Soldaten auf beiden Seiten und auf allen Seiten gab es Verluste.
    Krieg, egal in welcher Form, ist NICHT lustig und sicher nicht „süß“. Das, was dort abgelaufen ist, lässt sich mit den Erzählungen und den wenigen Filmen, welche es von den Befreiungen gibt nicht wirklichkeitsnah wiedergeben. Grausam ist noch eine Untertreibung und sich darüber lustig machen ist nicht zu akzeptieren.

    Bei dem von Ihnen angegebenen Alter wäre eine Strafanzeige angebracht. Hinzu kommt jedoch, daß auch weitere erzieherische Maßnahmen durchgeführt werden sollten. Der tolerante Umgang miteinander ist in den letzten jahren in einigen Bevölkerungsteilen merklich abhanden gekommen. Die Geschichte, welche uns aufzeigen soll, was nicht wieder geschehen darf wird nicht nur verspottet sondern zum Teil verehrt und dieser Trend nimmt zu.
    Antisemitismus wird immer als ein Proble der Deutschen gesehen, welche als Deutsche ein Problem mit allem ausländischen hätten. Ich stelle fest: es gibt Deutsche, welche sich intolerant gegenüber anderen Nationen und Religionen zeigen. Es gibt aber auch eine zunehmende Zahl an Menschen in Deutschland mit sogenanntem Migrationshintergrund, welche sich nicht nur gegenüber anderen Religionen, sondern auch gegenüber Deutschland und dem deutschen Volk intolerant zeigen.
    So durfte ich mich als deutscher Staatsbürger von Menschen mit Migrationshintergrund, hier türkischstämmige Mitbürger, aufs Übelste beleidigen lassen, die Höhe war der Satz ‚Hau ab hier, das ist nicht Deutschland, das ist unser Land‘. Ja, es war in Berlin-Neukölln.
    Und wehe man sagt dann als Deutscher etwas, dann ist man der Antisemit und man solle sich doch integrieren. Ich soll mich in meinem Land integrieren? Bin ich der Migrant? Nein.

    Schlussendlich muss ich sagen, daß ich die Äußerungen der Schüler aufs Schärfste verurteile. Sie haben definitiv die Grundlagen des Miteinaders nicht gelernt. Ich hoffe, daß Sie eine möglichst drakonische Lektion für sie finden, eine Anzeige ist m.E. das Mindeste.

    • Entschuldigung, IHR Land? Ihre und meine und unsere Heimat, vielleicht, aber „mein Land“ sicherlich nicht. Wenn Mama Natur mal kräftig drüberbläst, alles überflutet oder ne Eiszeit kommen lässt, dann wissen Sie, WESSEN Land das ist.

      Ich fürchte, selbst wenn die Gesinnung noch so rein sein will, brennt sich das so Dahergesagte als richtig in das Unterbewusstsein ein, und das Falsche bricht sich Bahn wie ein Virus, ein Ohrwurm, eine Parole, ein Nichts.

  42. frau freitag, sie haben meine hochachtung. ich bin begeistert von ihrem engagement und freue mich sehr über ihre offenheit.
    der umgang mit dem thema ist nicht einfach.

    ich hab versucht mich in ihre situation reinzufinden. für mich wäre es wichtig zu sagen, dass auch wenn ich es tooootaaaal ablehne (und mir echte schmerzen bereitet) was die mädels sprachlich über das thema absondern, ich sie doch nicht als menschen ablehne. besonders wichtig wäre mir auch, herauszufinden, ob es nachgeplappert wurde ohne verinnerlicht zu sein…

    ach was red ich denn, sie kennen die mädels sicher schon ganz gut und können es ohne weiteres selbst einschätzen.
    ich wünsche ihnen viel kraft und ausdauer

  43. Sowas zu hören tut schon recht weh. Seit Jahren wird versucht das Fremdenhass oder der Hass speziell gegen die Juden nur unheil mit sich bringt.

    Ich hatte vor Tagen meiner Frau gesagt, das es mal langsamm genug sein muss, sich schuldig zu fühlen, für Dinge die vor so langer Zeit passiert sind. Meine Generation und die heutige haben damit ja nichts mehr zu tun bla bla bla.

    Jetzt lese ich sowas und frage mich, ob Aufklärung nichts mehr bringt.
    Wie können Kinder in so einem Alter sowas sagen ?

    Es ist nichtmal eine Entschuldigung das der Staat Israel so Gewaltätig auf Terror von Terrosristen aus den Besetzten Gebieten reagiert. Sowas soll man Kritisieren wenn es einem nicht gefällt.

    Niemals darf man aber dieser Gewaltexesse des Deutschen Reiches als süss toll etc bezeichnen. Was haben diese Schüler denn gelernt vom 3.Reich von der Judenverfolgung der Zeit davor und danach ?

    Hätten die beiden es auch toll gefunden, wenn es ihre Angehörigen gewesen währen oder Freunde ?

    Hat Hass jemals zu Frieden geführt ? Fühlen sich die Amerikaner jetzt besser, weil sie sich im Irak und in Afghanistan gerächt haben ?

    Ist unsere Welt friedlicher geworden ? Ne ganz sicher nicht, denn wenn ich was gelernt habe, dann ist es das Gewalt gegen ein Volk immer zu Gegengewalt und zu Hass und damit zu Terror führt.

    Erst wenn Fatma und Co lernen, das nur Nächsten Liebe über die Grenzen der eigenen Religion hinaus, es zum Frieden kommen wird.

    Erst dann kann ich ernsthaft meiner Frau wieder sagen: Es wird Zeit das wir uns nicht mehr Entschuldigen müssen“

    mfg
    Flamme

  44. Das ist einfach nur krank, wirklich krank. Jugend hin oder her. Aber: Die Jugend heute ist leider tatsächlich oft psychisch krank. Kaputt gemacht, gehirngewäscht durch allerlei Einflüsse, zuhause, religionsmässig, und, und, und.

    Auf einer sehr populären Seite für Menschen, die zum Islam konvertieren oder zu konvertieren gedenken, sagte der Oberchef in einem Vortrag auch ganz unverhohlen: „Der Chef der Juden ist Satan….“ und weitere Hasssätze.

    Ich halte rein gar nichts vom Koran, noch weniger von Mohammed, trotzdem finde ich: leben und leben lassen. Soll jeder glauben was er will. Von mir aus auch was den Islam betrifft. Nur hört die Toleranz spätestens dann auf, wenn andere Menschen so verächtlich angegangen werden (in diesem Fall Juden), sei es mit Worten, oder im schlimmsten Fall auch mit Gewalttaten.

    Jugendlich, die solche Sätze äussern, sind nicht einfach nur pubertär oder gedankenlos, sondern bereits massiv psychisch geschädigt, sonst könnten sie solche Sätze nicht vom Stapel lassen, auch wenn sie noch jung sind. Und woher kommt das wohl? Genau: von zuhause. Und dort wiederum von zuhause. Über Generationen weitergegebene Lieblosigkeit.

  45. sry, aber ich finde, da muss man knallhart sein und direkt anzeige erstatten.

    sowas ist eine frage des prinzips.

    und nein, weder bin ich nazi, noch habe ich in meinen 27 jahren einen (ausser im tv) gesehen.
    grüss aus NRW

  46. ….sollte man Fatma und Asmaa nicht zu einem KZ Besuch mit Zeitzeugenberichten, sondern zu einem Neonazitreffen schicken… damit die beiden scheinbar intelligenzfreien Tussen mal sehen, dass sie in den Augen Rechtsradikaler auf einer Stufe mit den Juden stehen… wahrscheinlich noch drunter mittlerweile – und ob die’s danach auch noch so geil und süß finden wenn Sie die Opfersicht aus eigener Erfahrung kennen, möchte ich doch stark bezweifeln ^^

    Sorry, aber da hab‘ ich echt nur ncoh die Wut im Hut

  47. „Ihr Nazis habt wohl etwas gegen Muslime!“

    So etwas hört man als normaler Bürger ständig, wenn man Dinge wie Antisemitismus oder sogenannte Ehrenmorde kritisiert. Die nächsten Jahrzehnte werden noch sehr spannend werden. Die Ausschreitungen (Demo kann man’s ja kaum noch nennen) in den Spiegel TV-Video lassen ahnen, wie es in Berlin und anderen deutschen Großstädten in naher Zukunft aussehen wird.

  48. 1. lernt zuerst richtig, wer Semiten sind
    2. besucht öfter mals Jerusalem Post, um zu sehen was die „israelische Bevölkerung“ bei den Kommentaren schreiben.. da sieht man manchmal schlimmeres
    3. wenn Deutschen so menschlich wären, dann gäbe es keinen Nazi-Zeit… denkt nach!

    Ich will gar nicht das Mädchen verteidigen. Wie alle anderen schon gesagt haben, ist sie dumm oder sagt was falsches. Aber die Kommentare sind ja nicht anders und außer einigen sind viele Kommentatoren genauso.

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