Fast

Heute beginnt die Fastenzeit. Eigentlich habe ich immer Fastenzeit. Montag wäre ich fast zum Sport gegangen. Fast hätte ich eben die Spülmaschine ausgeräumt und ich kann fast rappen.
Diesmal will ich mitmachen bei der Fastenzeit. Aber nicht so katholisch mit kein Fleisch und so. Das kann ja jeder. Ich werde mir ein paar dufte neue Herausforderungen aussuchen. Und ich gehe doch recht in der Annahme, dass das dann sechs Wochen geht, oder? Also bis zu den Osterferien. Was könnte man denn da machen… Neulich, als ich mir nach dem Sport noch Köfte in dem türkischen Imbiss gekauft habe, da habe ich was interessantes gelesen. In der Christlichen Zeitung, die da rumlag. Das nenne ich mal tolerant… nicht nur mir Ungläubigen was zu essen zu verkaufen, nein, mir auch noch die Möglichkeit zur Katholikenlektüre zu ermöglichen… wirklich beachtlich.

Und in einem Artikel stand, dass man in der Fastenzeit mal nur nett sein soll. Also nicht nur nett sein, sondern andere Leute loben und denen schöne Dinge sagen soll. Das hat mich inspiriert. So sehr, dass ich den Artikel abfotografiert und zu Frau Dienstag geschickt habe. Und ihr Kommentar nur: „Ich bin doch nett.“ Tzzzzz. Bringt sie ihren Kolleginnen mal Schokolade oder Pralinen vorbei? – NEIN. Ruft sie die Eltern der lieben Schüler ihrer Klasse an und sagt ihnen, wie gut sie ihre Kinder erzogen haben? – NEIN. Lobt sie meine Kosmetikerin, dass sie mir so schön die Augenbrauen gezupft und die Wimpern gefärbt hat? – Nein. Sagt sie mal: „Oh, wie schön du geschrieben hast!“ – NEIN. Frau Dienstag liest hier übrigens nur, wenn sie vorkommt. Ich erwäge, ein Sachbuch über sie zu schreiben. Wickelt sie sich nackt in Cellophan und überrascht so ihren Mann, wenn der gestresst von der Arbeit kommt? – NEIN. Sie macht all diese Dinge nicht und wie kommt sie denn dann dadrauf, dass sie sich nicht an diesen christlichen Artikel halten muss.
Ich werde das jedenfalls ausprobieren. Ich werde in den nächsten sechs Wochen nett sein. Ich werde meine Umgebung mit Komplimenten und kleinen Geschenken beglücken und immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Und Ostern werden wir dann ja mal sehen, wem es besser geht – Frau Dienstag oder mir.

Allgemein

13 Gedanken zu “Fast

  1. Mist, schon wieder vergessen den Beitrag freizuschalten. Den habe ich am Mittwoch geschrieben. Na ja, dann gibt es heute eben zwei. der andere kommt gleich.

  2. Heute brachte ein Kollege Schokolade mit und ein anderer klagte, er müsse verzichten weil er ab heute für 30 Tage auf Süsses verzichte. SO EIN MIST!
    Da blieb mehr für die anderen 😉
    Ich sagte Männe heute, ich wüsste gar nicht wo ich mich einschränken sollte, ich halte eigentlich schön die Balance.
    30 Tage nicht Bloggen? Oder 30 Tage kein Sport das täte weh….
    Aber 30 Tage Nettsein, das ist SUPER! Das beginne ich gleich auf der Stelle!

  3. Also, Hut ab Frau Freitag!! Bis Ostern immer nett sein, WOW! Ich wollte so richtig strebermäßig auf Süßes verzichten, und schwups gab es heute Kuchen im Lehrerzimmer. So, war sehr lecker und mit fasten hat’s sich. Ich drücke die Daumen und freue mich auf weitere Fastenberichte 🙂

  4. Ja, ich weiß, ich müsste viel netter sein. Ich nehm´s mir auch immer vor, aber dann vergess ich´s wieder und bin wieder gar nicht nett. Und Pralinen ins Fach legen…ach ich weiß nicht…passt irgendwie nicht zu mir, is nich authentisch. Aber ich freu mich ja auch, wenn ich welche im Fach habe. Ach menno, ich möchte auch mal nur nett sein. Frau Freitag hat´s gut, bestimmt fühlt sie sich voll gut an Ostern 😦 Sie ist so eine Streberin.

  5. Das erinnert mich doch glatt an unser Karnevalsqquiz in meiner Klasse…
    Ich“ Na warum heißt denn die Fastnacht eigentlich Fastnacht?“
    Antwort: „Weil man da FAST bis in die Nacht feiert!“

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