„Frau Freitag, spielen Sie auch PS3?“
Kunstunterricht. 7. Klasse. Erwartungsvolles Schweigen. Spielt Frau Freitag auch PS3? Alle hier spielen PS3. Frau Freitag ist schon froh, dass sie weiss, dass PS Playstation heißt und irgendwie mit Computerspielen zu tun hat.
Ich schreibe gerade die fehlenden Schüler ins Klassenbuch. Und wenn ich gar nicht auf die Frage antworte? Warum spiele ich eigentlich nicht PS3? Warum habe ich eigentlich keine Playstation. Ich könnte den Schülern erzählen, dass ich 1999, als ich eigentlich meine Staatsexamensarbeit schreiben sollte, immer Galaxy gespielt habe und sogar ziemlich gut war.
„Was denn nun, Frau Freitag? Spielen Sie?“
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Ich, äh…“
„Haben Sie keinen Sohn?“
All eyes on me. Mein familiärer Background wurde in dieser Lerngruppe noch nicht thematisiert. Hat Frau Freitag einen Sohn? Wie kommen die jetzt da drauf?
„Nein.“
Einige bemitleidenswerte Blicke. Die Arme… sie hat keinen Sohn.
Dann ein Vorschlag von Mert.
„Machen Sie sich doch einen Sohn.“
Ich gucke zu den anderen, die nur stumm nicken.
„Ich..äh…ja, ich könnte mir einen Sohn machen. Aber warum?“ Und plötzlich wird mir klar, worauf sie hinaus wollen.
„Ach, ihr meint, dann könnte ich PS3 spielen.“ Alle nicken. „Ja, ihr habt recht. Wenn ich einen Sohn hätte, also nachdem ich mir den gemacht habe, dann hätte der wohl auch eine Playstation.“ Davon gehen alle aus.
Ich fixiere Mert. „Aber Mert, wenn ich einen Sohn hätte, dann DÜRFTE der vielleicht gar nicht Playstation spielen. Ich würde den immer nur Hausaufgaben machen lassen.“
Dieser Konjunktivsohn tut den Schülern leid. Sie senken wieder die Köpfe und zeichnen weiter. Ich denke an Weihnachten. Warum habe ich keine PS3 und keine WII? Ich habe nicht mal Computerspiele auf meinem Mac, geschweige denn auf dem Handy. Irgendwie habe ich bei Galaxy aufgehört und irgendwas sagt mir, dass sich die Spiele seitdem vielleicht sogar weiterentwickelt haben. Gibt es Galaxy überhaupt noch? Kann mir das jemand zu Weihnachten schenken? Oder muss ich mir dazu erst einen Sohn machen?
Liebe Frau Freitag, reicht es denn nicht, dass sie LESER haben???? Hach, hab mich so gefreut, dass sie was geschrieben haben! Natürlich hab ich die Bücher, aber hier ists doch… anders?
Liebe Grüße an Frl. Krise!
Ach ja, ich hab einen Sohn, muss aber dennoch nicht PS spielen…. der spielt selbst schon lang nicht mehr an Konsolen. Und überhaupt – wenn die Kids spielen, lassen sie bestimmt nicht ihre Mütter dran… Sobald die Mütter nämlich besser sind, machts den Kindern keine Freude mehr.
LG Beate
Ich erzähle meinen Schülern immer, daß sie sich doch zu Weihnachen Bücher wünschen sollen, da ist die Heiterkeit immer groß. Gelegentlich schmuggelt mir der eine oder andere den neuesten Teeniebestseller ein, heimlich natürlich, damit man ihn oder sie nicht für ein Weichei hält. Heute bekam ich ‚The Girl with all the Gifts‘ in die Hand gedrückt. Mal sehen ob es mit ‚Hungergames‘ mithalten kann 😉
Liebe Frau Freitag, schreiben Sie bitte noch gaaaanz viel von Ihren Schülern. Dann weiß ich wieder, dass meine Süleymans und Justins gaaanz normale Jugendliche sind 🙂 Es ist doch immer wieder herrlich mit diesen coolen Typen arbeiten zu dürfen!
okay
Spiele Galaxy auf dem PC
—http://www.freearcade.com/Galaxy.jav/Galaxy.html —
danke, darauf habe ich gehofft. ich hatte schon angst, ich müsste hier jetzt wieder jeden tag schreiben. ab heute spiele ich dann ganztägig galaxxyyyyy!
NEEEEEEIIIIIIII!!!! SCHREIBEN!
Welcome Back Frau Freitag,
habe ihre Beiträge echt vermisst die letzten Monate. Ich dachte Ihnen und Frl. Krise ist der Ruhm ein wenig zu Kopf gestiegen 😉 .
Schön weiter schreiben, bitte.
Und PS3 ist sowas von out, PS4 ist angesagt.
Frau Freitag ist zurück – was für eine nette Adventsüberraschung!
PS4 ist auch schon wieder out, weil die kaum was kann, was die PS3 konnte. Das wiederum interessiert allerdings dann mehr die Väter…;-)
Frau Freitag … schön, dass Du wieder da bist! Das Leben hat einen Sinn, ich weiß wieder, warum ich morgens aufstehe.
Ich merke- ich habe Sie vermisst, liebe Frau Freitag. Es ist so wohltuend, wieder hier lesen zu können. Vieeeelen Dank auch. Ich freue mich auf diesen Lichtblick und neue Beiträge ♥♥♥
In Ihrem Buch behaupten Sie noch, sie spielten Handyspiele.
Ich möchte erstmal meiner Reaktion spontan Ausdruck verleihen, als ich heute morgen gleich 2 (!) neue Beiträge gefunden haben (hach ich bin ganz uffgerescht):
JUHUUUU
Ansonsten glaube ich, dass beim Kauf einer PS3 ein notariell beglaubigtes Formular über das Vorhandensein eines Sohnes NICHT akzeptiert wird. Die Händler gehen – zurecht – davon aus, dass besagter Filius sich DIESEN Kauf nicht entgehen lassen würde.
Wenn Sie also eine PS3 bespielen wollen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich selbst einen Sohn zu besorgen oder zumindest auszuleihen. Vielleicht lässt sich aber auch einer ihrer Schutzbefohlenen bestechen, sie beim Einkauf zu „beraten“.
Na sowas.