MEG – mit freundlichen Grüßen!

Gestern wollte ich unbedingt was schreiben, aber das Fräulein hat mich voll abgehalten. Neeeein, meint sie mir von Ecke – mach‘ nich‘! Lass mal hierhin gehen und dann dahin und dann noch Essen und ich immer nein, vallah, ich will Blog schreiben. muss ich Blog schreiben! Sie dann so – ihhh hau ab du Streberbraut!
Ich dann: „Was Streberbraut. Hab ich Verpflichtungen.“
Sie: „Was Verpflichtungen-Vermichtungen. Ich schreib‘ doch auch nicht.“
Ich dann so zu ihr: „Mir doch egal ob du auch nicht schreibst.“
Sie: „Gar nicht egal.“

Naja, und dann habe ich eben noch eine Folge True Blood geguckt, weil dis is ja jetzt auch wieder voll interessant mit den Hexen und so und wie Jason, der arme Jason bei der Panther-Assi-Famlie ist, die Ratten essen und Eric N. ist voll der Nette und sieht aus, als wäre er Basketballspieler. Und als dis dann fertig war, kam ja schon fast Mehmet Göker oder wie der heißt auf ARD und dann musste ich ja noch alle, die ich kenne anrufen, dass sie das auch gucken müssen, weil ich ja schon mal was über den gesehen habe und mich so sehr darüber bepfiffen hab‘ dass, ich finde, dass man das nicht versäumen tun darf.

MEG – die Welt liegt uns zu Füßen… das ist ja wohl die verrückteste Geschichte, seit Gaddafi. Mehmet – gelernter Versicherungsvertreter – verkauft nach der Ausbildung Krankenversicherungen am Telefon und ist nach kurzer Zeit Millionär und dann baut er sich da so ein Imperium auf: Mischung zwischen Stalin, Hitler, Goebbels, die Welle, Scientology und irgend so einer fundamentalistischen Christengruppe im Mittleren Westen der USA. Immer heiser und überdreht schwört er jeden Morgen seine Angestellten ein. Mit Mikro und Verkaufszahlen. Alles ist auf Gratifikation und Konkurrenz gebaut und viel „Yes we can“. Und alle stehen voll auf Statussymbole – teure Schlitten, die er am Ende gar nicht mehr bezahlen muss, teure Uhren, edle Klamotten, blonde Frauen (hat er natürlich auch eine von). Und immer Sushi und Koksen und Feiern.
Die ganze Belegschaft wie in Trance. Und bei einer Feier tätowieren die sich auch noch alle MEG auf das Handgelenk.

Und alles ist so billig und trashig. Große Plakate mit seinem Namen und Fotos von den besten Mitarbeitern und ständig diese Feiern mit den grauen Langweilern von den Versicherungen, die plötzlich auch voll viel verdienen. Und alle gehen sie ihm auf den Leim. Großartig. Wirklich. Lief gestern in der ARD. Wer das nicht gesehen hat – unbedingt in der Mediathek nachgucken. Natürlich kommt dann irgendwann die Steuerprüfung und Huch! – irgendwas stimmt mit den Steuerzahlungen nicht. Falls der überhaupt jemals welche gezahlt hat. Hat allerdings jetzt 24 Millionen Euro Schulden an der Backe.

Und dann verkauft er einfach seine Firma für einen Euro und setzt sich in die Türkei ab und macht da weiter. Als Angestellter in der neuen Firma – seiner MUTTER!!! Wirklich – sehr beeindruckend. Wenn das irgendwann mit meiner Lehrertätigkeit aufhört und auch keiner mehr mein Buch kaufen will, dann mache ich das auf jeden Fall so wie Mehmet. Von der MEG lernen heißt Siegen!

Allgemein

9 Gedanken zu “MEG – mit freundlichen Grüßen!

  1. Ich hab´s gestern gesehen. Dieser Göker ist schon ein Fall für sich, aber seine ekligen, schleimigen, geldgeilen Mitarbeiter ohne eigene Meinung, fand ich noch schlimmer.

  2. Oha, das ist mal ein Thema, bei dem ich nicht die Bohne mitreden kann. Mehr als Tagesschau, Lindenstraße (treuer Zuschauer seit 1985!) und eine gelegentliche Doku oder Reportage gucke ich eigentlich nie … ich weiß gar nicht, wo du die Zeit dafür hernimmst, fraufreitag?

    Nun gut, ich verbringe viel Zeit damit, Musik zu machen. Macht mir erheblich mehr Spaß als das Fernsehprogramm.

  3. > . Neeeein, meint sie mir von Ecke – mach’ nich’! Lass mal hierhin gehen und dann dahin und dann noch Essen und

    Soso, und das nennt sie dann Schulkonferenzen!

  4. der hammer, diese meg-geschichte, ich bin beim zappen hängen geblieben. viel schlimmer fand ich die dezente andeutung am ende, dass ja auch die grossen versicherungsunternehmen ihren teil zu dem system beitragen. ein göker verschwindet von der oberfläche, aber die axa´s dieser welt finden bestimmt einen nachfolger.

  5. Okay, jetzt bin ich auch auf den Göker neugierig geworden. Werd mir das Video dann auch mal anschauen, obwohl das gar nicht auf der Agenda für heute lag. 😉

  6. ich wohne in der nähe seiner firma und welche von meinen schülern haben ihn sogar mal persönlich kennengelernt. die bewunderung ist bei einigen grenzenlos 😉

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