„Na Anita, wie läuft’s sich an, das neue Schuljahr?“ Anita hat genau wie ich letztes Jahr ihre 10. Klasse abgegeben. Allerdings wurde sie mit Präsentkorb und Shampoo und Hautcreme und so weiter verabschiedet und nicht mit einem großen NICHTS, wie ich. Anita war schlau und ist schon ganz früh im letzten Schuljahr zum Schulleiter gegangen und hat ihm gesagt, dass sie keine neue Klasse haben möchte. Als ich damit zu ihm kam, war schon alles zu spät.
„Anita, du hast es gut, keine Klasse. Ich habe ja nur Unterricht in den Siebten und zur Entspannung noch in einer Achten. Schön, nicht?“
„Ach lass mal, ich hatte doch auch letztes Jahr so viel in Zehn und dafür jetzt alles in Sieben. Heute habe ich schon den Ersten zum Heulen gebracht.“
„Echt? Was war denn?“
„Eigentlich nichts. Ich hab‘ ihn nur gefragt, ob er in der U-Bahn geboren ist.“
„Ja und?“
„Naja, dann haben alle angefangen zu lachen und er hat geheult.“
„Herrlich – schön, wenn die Lehrer anfangen zu mobben.“
Anita ist nicht auf den Mund gefallen. Sie ist nicht mehr die Jüngste, aber durch die Arbeit an unserer Schule verbal ziemlich verroht. Sie sagte mal, dass sie wahrscheinlich nie mehr an einer anderen Schule unterrichten könnte, weil sich dort sofort die Eltern über ihre Sprüche aufregen würden.
„Tja. Da hat der eben geheult. Aber ich habe den ja dann auch getröstet. Ihn in den Arm genommen und den anderen musste ich erstmal erklären, was das heißen soll – in der U-Bahn geboren sein. Kapiert haben die das nämlich nicht. Und neulich frag‘ ich einen aus der 7c ob er dicke Eier hätte…und..“
„WAAAS – das hast du in der Siebten gesagt? DICKE EIER?“
„Na, wenn der so breitbeinig sitzt. Könnte doch sein, dass er da irgendwas hat, was nicht in Ordnung ist.“
„Oh Mann Anita, die Siebten sind doch noch so mini, die sind doch noch solche Kinder, da kannst du doch nicht von dicken Eiern reden.“
„Ja, hab‘ ich ja auch gemerkt.“
„Aber lass mal Anita – eigentlich ist das schon ein cooler Spruch. Erinnerst du dich an Frau Schwindkovski, die vor fünf Jahren in Pension gegangen ist? Die hat bis zum Schluss solche Sprüche gemacht. Herrlich, zu den breitbeinig-gegen-die-Wand-kippelnden Typen in der Zehnten meinte sie: Wenn die Herren mit der Hodenentzündung jetzt bitte auch mitmachen würden…“
Oh, ich will mehr Anita… bloggert sie auch???
Und was ist das mit der U-Bahn? Der Schlauch will grad nicht wech!
LG
Hallo – U-Bahn. Bist du schon mal U-Bahn gefahren? da schließen die Türen selbstständig. wahrscheinlich hatte der schüler die Tür aufgelassen.auch schön ist die Frage: War dein Vater Glaser? – bevor du dich jetzt totgrübelst – das sagt man, wenn jemand im weg steht und man nichts sehen kann. 🙂
Man merkt, ich komm aus einer „Kleinstadt“ (Gütersloh), ich versteh trotz der Erklärung immer noch nix. In Berlin gehen die Uhren halt doch anders 😛
berlin?
herrlich^^… wir hatten im lehrerinventar eine volksschullehrerin, die auch nicht schlecht im sprücheklopfen ist (bio und vor allem sehr geeignet deutsch) die durfte im doppeljahrgang sogar den literaturzusatzkurs machen XD…
ein herr klassenkamerade hatte einmal das bedürfnis der eben genannten zum Geburtstag zu gratulieren…nach dem ässerst gelungenen hechtsprung (vom sitzplatz über den tisch zur tür) direkt in ihre arme! Der Bitte ihm doch mal bitte den Kopf zu waschen kamen wir dann auch gerne und sofort im schulteich vor dem bioraum nach XD
oh jetzt ja, eine Insel!!!!!
den mit dem Glaser kannte ich, wir in der Provinz halt….
Dankefön
@Zearom:
fraufreitag unterrichtet in Hamburg.
Das war ja klar. jetzt haste dich verraten.
schlimm?
Ant.
Ist zwar lange her, dass wir diese Sprüche als Jugendliche benutzt haben aber anscheinend sind sie immer noch aktuell.
Ich meine mich aber zu erinnern, dass man immer dann gefragt wird, ob man in der U-Bahn geboren ist, wenn man als letzter den Raum betritt und unachtsam oder bewusst die Tür nicht hinter sich schliesst ;o)
Noch so’n Wimmern – Augenflimmern! Noch so ’ne Schote – ab die Pfote! …
ja, oke. habsch grad kopiert. (H)
Lehrersprüche sind DER Lichtblick auf dem Weg zum Abi. Also: Bitte weiter so!
hahaha tolle Sprueche – sowas haben meine Lehrer damals gar nicht gebracht – wirklich schade… oder gut, dass sie es nicht mussten.
Den dicke-Eier-Spruch hat auch mal ne Lehrerin von mir losgelassen.
Allerdings waren wir in der 10. und der Schüler hat sie dann gefragt ob sie gerade versucht ihn anzumachen *wieher*
😉 😀
Wollen wir in der Schule wirklich mehr Anita?
Frau Freitag und Frl. Krise find ich angemessener und besser.
Frau Freitag, Anita und Frau Herz sind Schwestern in Geiste…..
stimmt, jetzt wo du es sagst…
Die U-Bahn is mir neu. 🙂
Bei uns heist das dann:
„Wohnst du aufm Rohbau?“,
„Ihr habt zu Hause auch nur Vorhänge, was?“ oder
„Du wohnst wohl auch noch aufm Rohbau“.
Wobei der Spruch mit der Hodenentzündung auch nicht schlecht is. 😉
Oh man…ja, die Sprüche sind schon herrlich – gelegentlich rutscht mir was ähnliches in Vorstellungsgesprächen raus…wenn die Herren bald-Azubis sehr arg übertreiben.
Oder wie mein alter Politiklehrer gelegentlich sagte: „kippelt nicht so dolle, sonst rieselt euch das Sägemehl aus dem Kopf“.
Immerhin wirkt sowas…
Das mit der Ubahn hatte ich auch noch nie gehört..aber der ist wirklich gut 🙂
U-Bahn – auch nicht schlecht. Bei uns hiess das „bist du im Zelt aufgewachsen?“
*gacker* die Hodenentzündung ist ja genial…das mit der U-Bahn hat sich mir nicht gleich erschlossen es wurde ja inzwischen für Aufklärung gesorgt…geht ja recht locker zu heutzutage in der Schule ;-))
Und … weswegen fühlt sich ein Schüler so angegriffen von dem U-Bahn-Spruch, dass er in Tränen ausbricht? Steckt da nicht noch etwas anderes dahinter, etwas, das über das Nichtschließen der Tür hinaus geht?
nein, ich glaube er fand nicht gut, dass alle gelacht haben.
Ich hatte einen Lehrer der eher unverschämte Sprüche von sich gab. Aber ich erinnere mich nur noch an den einen: Man kann bei dir auch nicht erkennen, wo der Arsch und wo das Gesicht ist.
Hodenentzündung … genial …
(also der Spruch, nicht die Entzündung … spreche glücklicherweise NICHT aus Erfahrung)
Super! Die muss ich mir für meine nächsten Azubis merken 😀
Vielen Dank Fr. Freitag