Frau Freitag interviewt Fräulein Krise


Macht dir dein beruf eigentlich noch Spaaaaß?
Fräulein Krise: Ja, eigentlich schon. Eigentlich, weil es natürlich auch manchmal Situationen giobt, wo ich den ganzen krempel hinschmeißen möchte. Aber ich gehe jeden tag wohlgemut in die Schule und denke: Das ist mein tag!

FRäulein Krise, bist du sicher, dass du deutschlehrerin bist? Guck dir mal die ganzen Fehler an! Egal. Sag mal, warst du schon mal in einen Kollegen verknallt?

Nein! Lehrer sind unsexy.

Hat nicht gerade ein schüler auf deinen pappteller beim Rücken-stärke-Spiel geschrieben, du seist eine SEXBOMBE?

Ja, aber der hat Warmehmungsstörungen. Der Arme.

Sind denn deine Kollegen nett? lesen die eigetlich deinen Blog – hahahahaha, ich weiss, dass die den nicht lesen. Wäre das eigentlich ein Problem?

Meine kollegen sind sehr nett, und das sollen die auch bleiben…nein, meine Kollegen könnten ruhig meinen Blog lesen.

Habt ihr auch referendare?

Natürlich.

Ich war ja mal deine Azubildende. Wie war ich???

Du warst unproblematisch. Du hast mir immer tiefe löcher in den bauch gefragt…..

Wo sind die Löcher jetzt? ich sehe keine.

Eine Wunderheilung…und du löcherst mich ja jetzt mit anderen Problemen, die geben mehr Schäden im hirn.

Warum willst du mich eigentlich nicht adoptieren?

Wegen der erbschaft!

Ich will doch gar nichts. Nur vielleicht die eine Couch.
Welche Couch?
Die weiße.
Die Kaputte? Die kannste haben….bring ich mal bei Gelegenheit mit…

Weisst du was ich gerne mal mit dir machen würde?

Ich höre:

Ich würde so gerne mal zu so einem Kunstdingens in die Toskana, so eine gruppenreise mit lauter Lehrern und dann bloggen wir darüber.

Das ist ein grauenhafter Gedanke, andererseits…bloggen…das wären sicher krasse Geschichten!

Diese Sommerferien? Oder Herbst?

Nächstes jahr! Ich muss mich erst an die Vorstellung gewühnen.

Na, dann gewühn dich erst mal daran. Hast du Bock auf schule morgen? BIO!!!

Stöhn!

Frag du doch auch mal was.

Frau Freitag, hast du dich schon mal in einen Schüler verliebt?

Was ist das denn für eine Frage?

Gut, lassen wir das. keine antwort ist auch eine Antwort.

FK, was hälst du denn eigentlich von deinen/unseren Kommentatoren?

Das müssen wahre Ausbünde an Liebreiz und Intelligenz sein, jedenfalls die meisten.

Wundert dich nicht, dass Shannon immer sofort antwortet, sobald man publiziert – die muss ständig online sein. Wahrscheinlich immer Schreibtisch – Korrekturen – Gymnasiumschule, halt.

Oder intravenöser Netzzugang per Braunsche kanüle.

Aber wenn sie mal nicht schreibt, weil sie verreist ist, dann fehlt sie mir schon. Für dich hat sie ja immer so nette aufmunternde Worte.

Sie ist in den top-ten die Nummer 1! Frau Freitag, ich wollte sie immer schon mal fragen, ob sie sich vorstellen könnten, einen anderen Beruf zu haben… Blumenverkäuferin oder Masseurin oder so?

Ja, ich würde gerne nachts die Briefe im Postamt stempeln und nach Postleitzahlen sortieren, aber ich fürchte, das macht mittlerweile eine Maschine. Aber irgendwas mit Stempeln und Ablage fände ich schön. Mit Büromaterial und so. und du, möchtest du noch zum Zirkus?

Ja! Hier ein Aufruf: Welcher zirkus sucht eine Lehrerin? Ich möchte einen kleinen Schulzirkuswagen und abend Popcorn verkaufen. und eine Nummer

mit dem Direktor…. (Frl. Krise reisst Frau FreitAG die Tastatur aus der Hand)

Bist du degoutant! Ich möchte eine Nummer in der manege: ich treibe ein kleines nilpferd im kreise herum, gewandet in ein hautenges langes silbernes Kleid.

das läßt sich bestimmt einrichten. Herr Krone… hätten Sie da nicht was frei? Und was machst du eigentlich, wenn du nicht mehr Arbeiten musst – so Rentemäßig?

Ich weiß nicht, aber nur zu Hause sitzen geht gar nicht. Ich mache ein Cafe auf, damit dein Freund auch mal raus kommt…

Kannst du nicht Wollladen machen? Und der Freund dürfte aber nur auf ’nen schnellen Kaffee, wenn er zu Kaiser’s geht.

Definitiv kein Wollladen. Soviel Wolle verwirrt mich…

Okay Fräulein Krise, noch eine Frage, wie lange glauben Sie machen Sie ihr Bolg noch? Und wissen Sie mittlerweile, was ein RSS Feadreader ist?

Wie lange? Mal sehen…so lange, wie es mir Spaaaaß macht! Und dies RSS….EGAL! Du weißt ja auch nicht was eine SIMLOCK-Karte ist, oder?

Nein, aber ich hab‘ eine, glaube ich. Ich weiss so vieles nicht, z.B. wo die Nieren sind und was die Milz macht.
Okay Frl. Krise, jetzt erst mal Schluss. Das war sehr nett mit Ihnen hier. Vielen Dank.

Bitte, gerne und tschöööö mit ö

Ahh Frl. Krise, du darfst dir das Video heute aussuchen! Was willste?

Allgemein

15 Gedanken zu “Frau Freitag interviewt Fräulein Krise

  1. So, meine Lieben,

    jetzt muss ich ja sofort antworten, um meinem Ruf auch alle Ehre zu machen. Es ist übrigens tatsächlich die Braun’sche Kanüle, auch wenn meine Venen immer so klein sind und mein Arzt dann mit mir schimpft und… Aber das führt jetzt wohl zu weit.
    Wie schön, dass dieses Interview gemacht wurde, man bekam ja interessante Einblicke (Dass so viel Wolle verwirrend ist, glaube ich übrigens auch.) und hat sich in einigen Annahmen auch bestätigt gefühlt, sehr gut. Gymnasiumschule ist übrigens wirklich blöd, ich habe jetzt auch keine Lust mehr auf Korrekturen. Ich habe sogar Klausurhefte von Schülern, die noch nie im Unterricht saßen… *schimpf*
    So, soweit, so gut. Ich werde mal sehen, ob das mit dem kommentieren nächste Woche auch klappt, wenn nicht, keine Angst, ich bin auf keiner Reise, von der ich nicht erzählt habe. Wir haben nur Montag-Mittwoch-Freitag-Mittwoch Abiturprüfungen. 🙂

  2. oha. frau freitag, sie waren mal referendarin bei frl. krise? wann war das denn? haben sie da auch schon SO miteinander geredet? und haben sie jetzt auch selber referendarskinder? wäre ich an einer ihrer schulen (frl. krises oder frau freitags) ich wäre auch gerne ihre referendariats-tochter. obwohl ich an meiner schule ganz glücklich mit meiner tollen anleitenden-kunst-lehrerin bin. SOVIEL wert ist sowas.
    ich würd so gerne wissen an welchen schulen sie sind. irgendwann krieg ichs raus. da gibts bestimmt auch referendare und vielleicht sitz ich ja mit denen zusammen im seminar.

  3. „Ja, ich würde gerne nachts die Briefe im Postamt stempeln und nach Postleitzahlen sortieren, aber ich fürchte, das macht mittlerweile eine Maschine. Aber irgendwas mit Stempeln und Ablage fände ich schön. Mit Büromaterial und so. und du, möchtest du noch zum Zirkus?“

    Großartig! Danke immer wieder für diese so banalen aber erheiternden Zeilen!

  4. ..zwar OT, aber das muss ich einfach loswerden:

    Bei uns wid gerade gewahlkämpft und Die Grünen steigen in den Ring mit einem blauen Plakat, mittig die Erde vom All aus gesehen, drumherum so ein Gesterngezacks, wie es in Comics zur Verdeutlichung eines richtig_mächtigen_Kinnhakens verwendet wird, und darüber steht RIESENGROß:

    Deine
    Mutter

    *muahaha*

    • Deine Mudda.
      Was heißt OT? Ohne Testzusammenhang?
      ich kann Dir sagen was schlimma is als deine mudda: meine mudda…
      muhaha…auf spanisch jejejejeje

      Er ist zurückgetreten, muhahahaha!

  5. „In einen Schüler verliebt“, aha aha, da wirds doch interessant!

    Diese britische Oma-Queen… da muss ich schon wieder Sue Townsend empfehlen, dieselbe, die auch Adrian Mole’s Tagebuch geschrieben hat. In „The Queen and I“ werden die Royals in eine Sozialsiedlung gesperrt. Die Autorin findet Monarchie zu teuer.

  6. Wundervoll. Verwirrend wundervolles Garn aus dem angenehme Freizeitbeschäftigungen gestrickt sind. 🙂

    Nun wird ein jedes Zirkusplakat meine, nach der Nilpferdnummer spähenden, Augen auf sich wissen. 😉

  7. Habe gerade noch etwas Nettes gefunden, das Sie sicher kennen – ich fand’s trotzdem zu schön, um es nicht hier zu schreiben:
    „Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.“ Und im Gedenken an Karl-Theodor von und zu gebe ich meine Quelle an: Wolf Müller-Limmroth

  8. Sehr geehrte Frau Freitag,

    über Ihren Einsatz als Lehrerin freue ich mich sehr und möchte Ihnen auf diesem Wege ein Buch von Jean Liedloff empfehlen für Ihre weitere Arbeit, falls Sie es noch nicht kennen.

    Jean Liedloff. „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit“.

    Im Dschungel Venezuelas trifft eine junge Amerikanerin auf die Yequana-Indianer. Fasziniert vom offenkundigen Glück dieser „Wilden“, bleibt sie insgesamt zweieinhalb Jahre bei dem Stamm und versucht, die Ursachen dieses glücklichen und harmonischen Zusammenlebens herauszufinden. Sie entdeckt dessen Wurzeln im Umgang dieser Menschen mit ihren Kindern und zeigt, wie dort noch ein bei uns längst verschüttetes Wissen um die ursprünglichen Bedürfnisse von Kleinkindern existiert, das wir erst neu zu entdecken haben. ;

    John Holt sagte dazu: „Ich weiß nicht, ob die Welt von einem Buch gerettet werden kann, aber wenn sie es könnte, dies wäre wohl das Buch.“

    Jean Liedloff

    beschreibt in dem Begriff Continuum-Concept die Vorstellung, daß alle Menschen – insbesondere aber Babies – um sich optimal körperlich, geistig und auf der Gefühlsebene entwickeln zu können, die Art von Erfahrungen brauchen, an die sich unsere Gattung während des langen Prozesses der Evolution angepaßt hat.

    Für ein Kind gehört zu diesen Erfahrungen …

    * ständiger Körperkontakt mit seiner Mutter (oder einer anderen vertrauten Betreuungsperson, wenn nötig) ab dem Zeitpunkt seiner Geburt,

    * das Schlafen im Elternbett in ständigem Körperkontakt, bis es aus eigenem Entschluß geht (oft im Alter von 2 Jahren),

    * das Stillen nach Bedarf – Stillen in Reaktion auf seine Körpersignale,

    * ständig in den Armen getragen zu werden oder auf andere Art mit jemandem (normalerweise mit seiner Mutter) in Kontakt zu sein, und dabei die Möglichkeit zu haben, alles zu beobachten (oder an der Brust zu trinken, zu schlafen), während die Person, die es trägt, ihrer Arbeit nachgeht – bis das Kind aus eigenem Antrieb erst zu kriechen, dann zu krabbeln beginnt (normalerweise im Alter von 6 bis 8 Monaten),

    * Betreuungspersonen zu haben, die sofort auf seine Signale(z.B. sich winden, schreien) eingehen, ohne sie negativ zu bewerten, ohne Unlust / Mißfallen zu zeigen oder es zum ständigen Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit zu machen,

    * die Erwartungen, die die Eltern (oder Bezugspersonen) haben, zu spüren (und auch zu erfüllen), nämlich, daß es von Geburt an sozial und kooperativ ist und über starke Selbstschutzmechanismen verfügt und daß es willkommen und wertvoll ist.

    Im Gegensatz dazu erlebt ein Baby, das modernen westlichen Geburts- und Kinderauf- zuchtspraktiken ausgesetzt ist …

    * eine traumatische Trennung von seiner Mutter nach der Geburt, aufgrund von medizinischen Eingriffen und der Unterbringung im Neugeborenenzimmer, in körperlicher Isolation, abgesehen von den Geräuschen von anderen schreienden Neugeborenen,

    * ,daß es zuhause allein und isoliert schläft, oft nachdem es sich in den Schlaf geweint hat

    * das Füttern nach starrem Zeitplan, wobei seine natürlichen Trink- und Saugimpulse oft ignoriert oder unterdrückt werden.

    * ,daß es von normalen Erwachsenentätigkeiten getrennt und ausgeschlossen ist, daß es ständig stundenlang ins Kinderzimmer, ein Kinderbett oder einen Laufstall verbannt wird, wo es nur unzureichend durch Spielzeug oder andere leblose Objekte angeregt wird

    * daß Betreuungspersonen es oft ignorieren, entmutigen, kleinhalten wollen oder sogar bestrafen, wenn es weint oder andersseine Bedürfnisse mitteilt; oder aber daß sie mit übertriebener Sorge und Ängstlichkeit reagieren und es zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit werden lassen

    * daß es die Erwartungen seiner BetreuerInnen spürt (und sich danach richtet), es sei nicht fähig, sich selbst zu schützen, es sei von Geburt an antisozial und könne angemessenes Verhalten nicht ohne strenge Kontrollen, Drohungen und eine ganze Vielzahl von manipulativen Erziehungstechniken erlernen, die den hervorragend entwickelten natürlichen Prozess seines Lernens untergraben.

    Die Evolution hat das Kind nicht für diese Art von Erfahrungen vorbereitet. Es kann nicht verstehen, warum seine verzweifelten Schreie nach Erfüllung seiner angeborenen Erwartungen nicht beantwortet werden und es entwickelt das Gefühl, daß es “ falsch “ ist und sich für sich und seine Wünsche schämen muß.

    Wenn jedoch seine Continuum-Erwartungen erfüllt werden – am Anfang ganz genau und später mit mehr Variationsmöglichkeiten, wenn es heranwächst – wird es den natürlichen Zustand von Selbstsicherheit, Wohlgefühl und Freude an den Tag legen. Kinder, deren Continuum-Bedürfnisse in der frühen Zeit des Getragenwerdens er füllt werden, wachsen heran zu Menschen mit mehr Selbstachtung und werden unabhängiger als diejenigen, deren Schreie unbeant wortet bleiben aufgrund der (elterlichen) Angst, sie zu verwöhnen oder sie zu abhängig zu machen.

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