Morgen geht es wieder los. Unglaublich, dass dieses Zweitleben – auch Ferien genannt – immer so schnell zuende ist. Und was wollte ich nicht alles machen…und was habe ich alles nicht nicht gemacht. Nicht mal ansatzweise habe ich mich meinem Schreibtisch genähert. Hätte vielleicht auch nicht zur Erholung beigetragen.
Das einzige, was ich in Richtung Arbeit getan habe, war Chatten mit den Schülern. Wir haben uns gegenseitig bedauert und gejammert. Eben habe ich gerade Marcella ausgerechnet wie viele Tage sie noch Schule hat. Sind nicht mehr viele – etwa 70 Unterrichtstage. Fällt ja noch viel aus. 70 durch 5 – geht ja nicht… naja, etwa noch 14 Wochen. Und dann können sie ins Leben raus. Schlecht vorbereitet, aber guten Mutes werden sie sich dann durch ihr eigenes Leben krepeln. Was wohl aus denen wird?
Was wohl aus mir wird… kann ich nicht auch noch mal eine Ausbildung machen? Frau Dienstag hatte ja überlegt, ob sie nicht als Erzieherin arbeiten könnte. Ich würde gerne was total asoziales machen. Wahrscheinlich wäre das dann was mit Medien oder Werbung. Ja, Werbung für was BÖSES.
Werbung für Waffen. Werbung für Waffen als Postwurfsendung – gefakt als Gewinnspiel. Wird in alle Briefkästen geschmissen – auch in die, die KEINE WERBUNG draufstehen haben. Wäre auf jeden Fall asozial.
Möchte nicht jemand anderes morgen für mich zu meiner Arbeit gehen? Tief seufzend ein- und ausatmen, die Augen rollen, wenn sie ihre Zeugnisse nicht dabei haben, lächeln, meckern, lächeln, meckern, die Schüler würden gar nicht merken, dass das nicht ich bin.
Frl. Krise, lass mal eine Firma gründen. Wir bieten folgenden Service an: „Kein Bock auf Malooooche??? Mieten Sie sich ein Ersatzselbst und bleiben Sie gemütlich im Bett.“
Wir könnten dann immer für die Leute zur Arbeit gehen. Jeden Tag ein anderer Job – wird also auch nie langweilig. Wir könnten sogar einen neuen Blog starten. Vorbereiten müsste man sich auch nicht dolle, wäre ja nur für einen Tag und da schummelt man sich so durch. Die Kunden würden uns ja erzählen, was sie so täglich machen. Wir müssten uns noch nicht mal verkleiden, denn die Arbeitgeber würden ja schnell merken, dass unser Service die Arbeitnehmer vorm Blaumachen schützt.
Die Firmer (hahahahah wie schreibe ich denn Firma????) nennen wir: Stay at home – we work for you.
oder: Du brauchst ’ne Pause? Bleib zu Hause.
Frl. K. was sagste? Biste dabei? Oder willst du immer und immer nur, bis zum Lebensende, in der Schule arbeiten? Vielleicht macht Frau Dienstag auch mit. Für handwerkliche Jobs und Führungspositionen könnten wir ja sie schicken. Ich würde gerne so monotone Sachen machen. Kasse, Einpacken, Auspacken, Einsortieren, Briefe stempeln, gerne auch Akkord.
Also ich finde das ist eine sehr gute Geschäftsidee. Ich werde erst mal checken, ob es so was schon gibt. Vielleicht finde ich ja auch jemanden, der mir meinen Unterricht für morgen vorbereitet.
Super Idee!
Ich melde mich freiwillig zum Unterricht vorbereiten – aber halten muss ihn jemand anderes. Ich würd so gerne mal ein paar Tage vor-mich-hin-arbeiten, am Schreibtisch sitzen, meine Blumen am Fenster beobachten und Zeit für gute Ideen haben.
Alternativ würde ich Sie bei monotoner Arbeit unterstützen. Verpacken wäre prima.
Noch 4 Wochen bis zu unseren Faschingsferien …
fragen sie doch mal „erbloggtes“. vielleicht kann der ja für sie gehen. der schreibt doch auch ihre artikel und dazu nochmal besser! bestimmt kann der der auch ihren unterricht machen und das auch noch mal besser!
Super Sache!!!!
http://theatertogo.wordpress.com/
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Sorry, im Arbeitsgesetz steht eindeutig, dass der Arbeitnehmer selbst die Arbeit ausfuehren muss und keinen Ersatz bestimmen darf.
Das musste gesagt werden, es gibt mehr als genug Spinner im Netz, die den Vorschlag ernst nehmen wuerden…
Ich wuerde ehrlichgesagt auch nicht wollen, dass der Chiroug, der mir den Blinddarm rausnehmen soll, seine parkinson-kranke Oma schickt.
Und zum Thema Werbung machen fuer was Boeses, da kann ich nur den Film „Thank you for Smoking“ empfehlen. Der Protagonist ist Lobbyist und macht Werbung fuer die Tabakindustrie. Einer meiner Lieblingsfilme.
Ich würd gern mal einen total reichen, berühmten Künstler vertreten. So einen, der Bilder malt. Und dann würd ich die Bilder voll teuer verkaufen und hätte unglaublich viel Geld und könnt mal richtig schick essen gehen und mich an Leinwand und Farbe ausleben und könnt mir mal richtig schicke Klamotten kaufen und Mittagschlaf. Ja, ich würd Mittagschlaf machen. Am Arbeitsplatz.
Gibt’s schon, nennt sich Leiharbeit 🙂
Welche Firma bietet Jobs als super reicher Künstler an? Da würd ich mich dann gern bewerben wollen.
Frau Freitag, wollen wir zwei mal morgen tauschen? Wieviel Stunden haben Sie?
drei 🙂 – nö, ich glaube morgen nicht tauschen…
Klingt nach verdammt guter Idee.
ich sitze an der kasse und wuerde gerne mal was anderes machen. bin total gut in englisch. da koennten wir doch tauschen, oder?
yo!
bei 1live (wem das nix sagt, Jugendableger vom Wdr Radio) gabs das mal (keine Ahnung, ob immer noch) da durfte dann ein Arbeitnehmer nen Tag blau machen, und son Typ von 1Live hat dessen Job gemacht. Die Kurzreportagen waren lustig.Wenn ihr das macht- ich freu mich schon auf den Blog
Warum tauschen SIe nicht mit einen Schüler oder einer Schülerin.
Wie wär es mit einer von Frl. Krises Schülerin ? Mal sehen, ob die das merkt.
tu spät kommen, stören und nix lernen…ja, ich glaube das ging. aber ob ihre schüler auch mich vertreten können?
Michael!!!!!!! Du kriegst einen TADEL!
Krisi, das is ja gemein. Darf der sich nicht erst mal wenigstens in eine Ecke stellen und sich ganz doll schämen? Mit Gesicht zur Wand. 😉
Wieso soll ich mich schämen ? Es ist doch sicher eine interessante Herausforderung für Frau Freitag, den Herrn Ömur zu simulieren. Der kann ja währenddessen mit Frau Freitags Klasse Döner essen gehen.