Nachtrag zum Bloggeburtstag

Vielen Dank für die netten Geburtstagsglückwünsche. Und die netten Einträge in anderen Blogs. Dazu muss ich noch mal was richtig stellen. Also, ich hatte doch geschrieben, dass der Blog schon älter ist. (Ich sag einfach mal der Blog, das Blog hört sich so komisch an. Mein Blog ist männlich – ist doch auch eher technisch das ganze hier.)  Jedenfalls habe ich gerade mal geguckt und das ganze war schon im März 2008 eingerichtet. Aber da ich nicht geschrieben habe – gar nichts! – ist die Blogstatistiklinie bis Ende Mai 2009 flach. Null Leser. Gab ja auch nichts zu lesen. Ich wollte immer was schreiben und habe auch immer erzählt, dass ich einen Blog machen möchte. Und irgendwann als ich wieder davon anfing sagte der Deutschlehrer nur so nebenbei:“ Dein Blog – das wird langsam zur Lebenslüge.“ Das war hart und am nächsten Tag habe ich dann sofort meinen ersten Blogeintrag geschrieben und das war eben am 23.5.2009. Also (lieber Ronnie) gibt es den jetzt seit einem Jahr.

Und dann noch mal was zur Identität: Ich schreibe nicht anonym! Ich heiße Frau Freitag und BIN Lehrerin!!!! Ich arbeite – Vollzeit – an der Mohamad Atta Oberschule. Ich wundere mich, dass einige Leute schreiben, dass ich vielleicht gar keine Lehrerin sei. Klar, kann niemand wissen. Aber ich sag es hier ja ganz deutlich – ich bin Lehrerin! Immer, überall und Frau Dienstag auch und Frl. Krise sowieso. Und ich denke mir hier so gut wie gar nichts aus. Im Gegenteil, ich beschreibe nur die unverfänglichen Erlebnisse. Oft passiert was in der Schule und ich denke – wie schade, dass ich darüber nichts schreiben kann. Irgendjemand hatte doch letztens geschrieben, dass ich vielleicht ein Mann oder ein 12jähriger Schüler sein könnte. Dieser Gedanke gefällt mir sehr. So einen Schüler, der sich so intensiv mit der Psyche einer manisch-depressiven Lehrerin kurz vor der Menopause auseinandersetzt…so einen Schüler würde ich gerne mal kennen lernen. Okay, die schlimme Rechtschreibung und die Anarchie in der Kommasetzung deuten auf einen Schüler mit schlechter Deutschnote hin. Aber die Themen…

Ach, herrliches Internet. Haben wir früher doch alle nur unsere Tagebücher voll geschrieben, die wollten wir doch später selbst nicht mehr lesen. Und heute… da kann sich jeder weltweit literarisch austoben. Und wie schön, wenn es dann auch noch Leute lesen. Ich finde es super und keine Angst, ich werde das auf jeden Fall weitermachen. Warum sollte ich damit aufhören. Ich putze mir doch auch jeden Tag die Zähne.

23 Gedanken zu “Nachtrag zum Bloggeburtstag

  1. Herrlich, einfach nur herrlich. Ich würde echt was vermissen, wenn „Herr“ „Sonntag“ nicht mehr von seinem „langweiligen, gleichförmigen Beamtenalltag“ berichtet, der Blog würde in der Landschaft von Bloggershausen fehlen.
    Also gut auf die Zähne aufpassen, denn die können nur so lange geputzt werden, wie sie da sind.
    Zur Feier des Tages unterschreibe ich das mit vollem Namen, der sicherlich eben so authentisch ist wie Frau Freitag
    Clara Himmelhoch

    • Hallo,
      ich habe ein paar Fragen zum Hintergrund zu Frau Freitag. Ich kann die Anonymität verstehen, aber dass es eine Mohamad-Atta Oberschule (auch schon falsch geschrieben) in Berlin geben sollte, wage ich mal sehr zu bezweifeln… Ich nehme an, ihr wisst warum?!
      Auch wenn das Spaß sein soll, irgendwo hört es doch auf, oder? Keine Lehrerin, die ich kenne, würde so schreiben und zu ihren Rechtschreibfehler stehen wie hier: „Okay, die schlimme Rechtschreibung und die Anarchie in der Kommasetzung deuten auf einen Schüler mit schlechter Deutschnote hin. Aber die Themen…“. Ich finde das sehr plump.

      Naja, bitte um Antwort.

      • mist, du hast mich durchschaut. ich bin wirklich keine lehrerin, ich bin ein kleiner übergewichtiger junge, der in einem kleinen dorf sitzt und sich das alles hier ausdenkt.

        ach, und welche antworten schweben dir denn vor?

      • Oh, ist da jetzt jemand eingeschnappt? Wenn das hier mal irgendwann in irgendeiner anderen Welt als Buch erscheinen sollte, lache ich mich schlapp…

      • Hier eine kleine Anregung, liebes Huhn! (Einfach von Wikipedia gemopst, aber mehr Niveau hattest du hier sicher sowieso nicht erwartet):

        „Die einfachste Form der Ironie besteht darin, das Gegenteil von dem zu sagen, was man meint. Wer damit rechnet, dass Ironie nicht verstanden werden könnte, kann das, was er sagt, durch besondere Betonung, Gesichtsausdruck oder Gesten begleiten, damit der Zuhörer erkennt, dass das Gesagte ironisch gemeint ist.
        Im Unterschied zum Humor ist Ironie eher kritisch und erwartet nicht, dass der Adressat der eigenen Meinung beipflichtet.
        Ironie ist nur aus dem Kontext heraus verständlich.
        (…)
        Besonders für schriftliche Mitteilungen gilt, dass Ironie nur verstanden wird, wenn der Empfänger kritisch mitdenkt und die Umstände (auch die Denkweise des Schreibenden) hinlänglich kennt.
        (…)
        Selbstironie ist eine Ironie, dessen unmittelbare Zielscheibe eigene Haltungen, Einstellungen, Standpunkte etc. sind (z.B. kritische, spielerische Haltungen gegenüber dem eigenen Standpunkt). Da es eher unüblich ist, eigene Haltungen, Standpunkte etc. zu „schwächen“, verstößt eine selbstironische Äußerung damit gegen derartige Erwartungen des Mithörers, dem mittelbaren Adressaten der selbstironischen Äußerung. Mit dieser selbstkritischen Haltung steht Selbstironie auch für eine undogmatische Einstellung zu dem betreffenden Thema bzw. generell für eine undogmatische Lebenseinstellung.“

        Nächstes Mal also: Kritisch mitdenken. Und nicht vergessen, dass auf ‘Hintergrund’ die Präposition ‘von’ folgt…

  2. Pingback: Arschlochkind - ein Jahr Frau Freitag » ronniegrob.com

  3. Nee, das ist ganz klar, dass hier eine Lehrerin schreibt. Auf sowas kommt man nicht einfach so. Herrlich! Und praktisch, denn dann muss ich mir nicht die Mühe machen, sowas aufzuschreiben. Ist ja eh überall dasselbe.

  4. „Irgendjemand hatte doch letztens geschrieben, dass ich vielleicht ein Mann oder ein 12jähriger Schüler sein könnte. Dieser Gedanke gefällt mir sehr. So einen Schüler, der sich so intensiv mit der Psyche einer manisch-depressiven Lehrerin kurz vor der Menopause auseinandersetzt…so einen Schüler würde ich gerne mal kennen lernen.“

    :-)))

    Wenn ich es bedenke, hätten Sie vielleicht an den Drehbüchern der Doris Dörrie „Klimawechsel“ mitwirken sollen. Dann wären die noch besser geworden!

  5. Herzlichen Glückwunsch zum Burzelblogtag:-) Ich lese hier sehr gerne und fühle mich immer gut unterhalten, humorvoll und mitten im Leben stehend.
    Ihre Politgirl

  6. Auch ich möchte Ihnen herzlichst (nachträglich) zum 1. Bloggeburtstag gratulieren. Machen Sie weiter so! 🙂

    In Bezug auf Ihren Blogbeitrag habe ich jedoch noch eine Frage: Wieso benennt man eine Oberschule (bzw. eine Schule ganz allgemein) nach einem islamistischen Terroristen?! Vorbildfunktion??

    Und davon ausgehend: wie hieß diese Schule denn vor dem 11. September 2001? Und sagen Sie jetzt nicht, die Schulleitung hätte das schon lange vorher kommen sehen… 😉

  7. Och, schon ein Jahr?
    Das Baby kann ja schon schön laufen!
    Herzlichen Glückwunsch auch von mir.

    Theorien werden da von Ihrer Kundschaft gepflegt.
    Sie seien keine Lehrerin, tststs.
    Genau das ist es doch. Von außerhalb kann man es kaum vestehen, was es heißt, die Kinder an die Wand knallen zu können und sie gleichzeitig sehr gerne zu haben.
    Nicht aufzugeben, obwohl man allen Grund dazu hat.
    Voll Spaß hinzugehen, obwohl man es manchmal nach der zweiten Stunde bereut.

    Ja, Sie sind eine prima Lehrerin.
    Und es heißt der Blog.
    Genau.

  8. Oh, Frau Freitag!
    Jetzt habe ich den Geburtstag doch echt verpasst, weil ich auch ein paar tage unterwegs war.
    Wir müssen ihn unbedingt nicht nur virtuell, sondern auch in Wirklichkeit feiern!!! Ich wurde mir sogar erlauben eine TORTE ( oder ein kalorienarmes
    Fruchttörtchen – wegen Frau Dienstag!) zu backen…. mit Kerze und so!

    Die Party machen wir öffentlich, wir laden alle ein, die hier mitbloggen! (Spaaaaaaaaaß !!!!!)

    • super idee frl. krise, ich kann ihnen ja mal sagen, wieviele leute hier täglich mitlesen, da müßten sie wohl zwei torten backen. ich finde wir sollte das in Ihrer wohnung feiern. darf ich mir erlauben ihre adresse zu veröffentlichen?

  9. Da ich jeden Geburtstag vergesse, kann ich auch hier mit gutem Gewissen nachträglich gratulieren (und Sie kennen mich, den unbekannten Leser, ja auch nicht – während ich dies schreibe, mache ich unbemerkt lustige Grimassen, unbekannterweise) … ). Mein Geschenk, ein Karton Pfefferspreay für Vertretungsstunden, ist mit Hermes an Sie unterwegs…

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